existenzlöhne kambodscha Start der globalen Kampagne für Existenzlöhne in Kambodscha! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

Start der globalen Kampagne für Existenzlöhne in Kambodscha!

Am ersten Tag einer Welle von internationalen Aktionen verkündet die Clean Clothes Campaign (CCC) ihre Unterstützung für die Forderung einer Gewerkschaftskoalition in Kambodscha nach einem Mindestlohn von US$ 177, der durch die multinationalen Modeunternehmen sicherzustellen ist. Morgen werden tausende Frauen und Männer in Kambodscha und der ganzen Welt Anstecker tragen mit der Aufforderung „Modemarken, stellt einen Existenzlohn für Arbeiter_innen sicher!” in all den Fabriken, wo Kleidung für große, internationale Modemarken wie H&M, Inditex, Levi’s und GAP produziert wird.

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Trotz des Einspruchs einiger Gewerkschaften, stimmte der Labour Advisory Council (LAC), ein dreigliedriges Gremium, im Oktober für einen neuen Mindestlohn von US$ 140, der ab Januar 2016 für 700.000 Arbeiter_innen der Bekleidungsindustrie eingeführt werden soll. Diese unzureichende Lohnerhöhung von lediglich US$ 12 ist ein Schlag ins Gesicht für Arbeiter_innen, die sich seit über einem Jahr für einen fairen Mindestlohn von US$ 177 einsetzen.

Gewerkschaften finden sich in einer Koalition zusammen und fordern gemeinsam die Modeunternehmen auf, sofort sicherzustellen, dass bei ihren kambodschanischen Zulieferern ein Mindestlohn von US$ 177 gezahlt wird und dass sie direkt mit kambodschanischen Gewerkschaften ein verbindliches Abkommen aushandeln zur Umsetzung eines Existenzlohns, annehmbaren Einkaufpraktiken, festen Beschäftigungsverhältnissen und für Gewerkschaftsrechte auf Dauer.

Einige Modemarken, wie H&M und Adidas, haben öffentliche Aussagen getroffen, dass sie einen Existenzlohn für Arbeiter_innen ihrer Zulieferkette unterstützen. Jedoch klingen diese Aussagen hohl für Arbeiter_innen, die häufig viele Überstunden arbeiten und trotzdem mit ihrem Lohn ihre eigenen Grundbedürfnisse und die ihrer Familien nicht decken können.

Athit Kong, stellvertretender Präsident der C.CAWDU, eine unabhängige Gewerkschaft in Kambodscha, erklärt: „Die Erhöhung von US$ 12 spiegelt nicht die tatsächlichen Grundbedürfnisse der Arbeiter_innen wider, vor allem wenn man dazu die enormen Profite der multinationalen Modemarken betrachtet. Es ist klar, dass die einzige Lösung für Hungerlöhne in der Modeindustrie ernst gemeinte Kollektivverhandlungen zwischen Modeunternehmen als Hauptarbeitgeber und Gewerkschaften der Bekleidungsindustrie sind. Arbeiter_innen setzen sich seit Jahren für einen Existenzlohn ein. Wir brauchen US$ 177 jetzt!”

Zusätzlich zu Aktionen, die für den 20. November geplant sind, unterstützt die CCC den Aufruf zu einem globalen Aktionstag am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte. Arbeiter_innen und Aktivist_innen der ganzen Welt werden ihre Unterstützung für die kambodschanischen Arbeiter_innen in Form von verschiedenen Aktionen zum Ausdruck bringen.

Die CCC unterstützt fortlaufend Frauen und Männer der ganzen Welt, die Bekleidung für große multinationale Modemarken herstellen.

Mirjam van Heugten der internationalen CCC erklärt: „Modeunternehmen, die ihre Ware aus Kambodscha beziehen, können nicht erwarten, dass die Frauen und Männer, die in ihren Fabriken arbeiten, diese Brotkrumen akzeptieren. Die Arbeiter_innen versklaven sich selbst für die Fabriken, nur damit die Modeunternehmen riesige Profite erzielen. Die Unternehmen, wie H&M und Inditex, die im Fokus stehen, müssen ihren Führungsanspruch in die Praxis umsetzen, indem sie sicherstellen, dass alle Arbeiter_innen der Bekleidungsindustrie einen Existenzlohn verdienen.”

Seit Ende 2013 fordern Arbeiter_innen in Kambodscha eine Erhöhung des Mindestlohns auf US$ 177, um endlich wichtige Schritte in Richtung eines tatsächlichen Existenzlohns zu gehen. Anfang Januar 2014 eskalierte es bei Demonstrationen als die Polizei und das Militär gegen die Lohnproteste vorging. Fünf Personen wurden getötet, 23 verhaftet und viele andere verletzt.

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