Unsere Sportmarken wollen immer mehr Gewinn erzielen, je höher desto besser. Und immer schneller wachsen ihre Etats für Marketing und Vertrieb. Dabei nutzen sie auch die Konkurrenz unter den zahlreichen Herstellerfabriken, um ihre Verkaufsprodukte immer billiger zu beschaffen. Fairness zählt dabei wenig, überall dort, wo Sportartikel produziert werden, kommt es jeden Tag zu Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen. Die meisten Sportartikel werden in Asien produziert. Dort machen die großen Marken der Bekleidungsindustrie Millionengewinne, während die vorwiegend weiblichen NäherInnen mit einem Hungerlohn abgespeist werden. Das ist absolut unsportlich. Die ArbeiterInnen können von ihrem Lohn kaum leben, trotz Vollzeitstelle und Überstunden.
Dies steht in starkem Kontrast zur Glitzerwelt des Fußballs: Ein Fußballer wie Mesut Özil kassiert beispielsweise jeden Monat allein 300.000 Euro für seinen Sponsorenvertrag mit Adidas. Sportartikelhersteller werben oft mit Begriffen wie Teamgeist und Fairness, aber Fairplay findet bei ihnen leider meist nur auf dem Papier und in der eigenen Werbung statt, nicht in der Produktion. Werbewirksam treten die Hersteller bei Mega-Events wie der WM, EM oder den Olympischen Spielen auf. Sie erhoffen sich Platz 1 bei Verkaufszahlen, Marktanteil und Markenwiedererkennung. Ihre Gewinne liegen in dreistelliger Millionenhöhe, während zigtausende Frauen und Männer unter unwürdigen Arbeitsbedingungen für einen Hungerlohn die teuer beworbenen Trikots, Schuhe und Fanartikel gefertigt haben.