Sportbekleidung

Fairness spielt im Sport eine große Rolle. Damit werben auch die großen Sportartikelhersteller wie adidas, Nike und Co. Doch bis in die Fabriken, in denen die Arbeiter*innen Shirts, Shorts und Sneakers produzieren, reicht die Fairness oft nicht.

Fußball auf Gras. Ein Schwarzer Fußballschuh steht auf dem Ball.

Sportartikelhersteller werben oft mit Begriffen wie Teamgeist und Fairness. Aber Fairplay findet bei ihnen leider meist nur auf dem Papier und in der eigenen Werbung statt, nicht in der Produktion. Werbewirksam treten die Hersteller bei Mega-Events wie der WM, EM oder den Olympischen Spielen auf. Sie erhoffen sich Platz 1 bei Verkaufszahlen, Marktanteil und Markenwiedererkennung.

Das DFB-Trikot zur Europameisterschaft 2024 in Deutschland wurde von adidas produziert und kostet mittlerweile knapp 100 Euro. Der hohe Preis schreckt viele allerdings nicht ab: Laut adidas wurden mehr als dreimal so viele Trikots verkauft wie ursprünglich kalkuliert. Insbesondere das lila-pinke Trikot für Auswärtsspiele hat sich dabei zum Kassenschlager entwickelt und gilt als das meistverkaufte Auswärtstrikot in der Geschichte des DFB.

Fair Play? Wer wie viel am DFB-Trikot verdient

Wer denkt, dass ein Preis von fast 100 Euro zumindest bedeuten müsste, dass diejenigen, die diese Trikots herstellen, ausreichend verdienen, um davon leben zu können, irrt sich leider. Das verdeutlicht ein Blick auf die folgende Grafik:

Balkendiagramm

Eigene Darstellung basierend auf: Preiszusammensetzung der neuen Adidas DFB-Trikots zur EM 2024 (deutschlandtrikot.de)

Der größte Teil des Trikoterlöses geht also an den Einzelhandel, wie z. B. Intersport oder SportScheck, während adidas etwa 19 Euro je Trikot Gewinn macht. Wird das Trikot direkt über den adidas-Shop gekauft, landen sogar fast 60 Euro beim Sportartikelhersteller. Zusätzlich fällt auch die Mehrwertsteuer in Höhe von fast 16 Euro an und es wird eine Lizenzgebühr für den Deutschen Fußball Bund (DFB) fällig.

Und wo genau findet sich nun der Lohn einer Näherin? Dieser ist ziemlich versteckt und wird zu den Herstellungskosten gezählt. Neben dem Lohn der Arbeiter*innen in den Textilfabriken zählen dazu auch die Materialkosten und die Ausgaben für den Transport.

Millionengewinne und Hungerlöhne

Einer Studie der internationalen Clean Clothes Campaign zufolge betrug der Anteil der Lohnkosten bei den WM-Trikots 2018 von adidas und Nike lediglich 1 Prozent des Trikotpreises – damit ging gerade einmal knapp 1 Euro an diejenigen, die maßgeblich an der Herstellung des beliebten Stoffes beteiligt sind und dabei regelmäßig Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt werden.

»Wir brauchen die Fans als Verbündete. Denn dann können sie unsere Forderungen nach würdiger Arbeit unterstützen und sich mit uns solidarisieren.«
Estela Ramirez,Gewerkschafterin der CIR-Partnerorganisation Sitrasacosi aus El Salvador

Die meisten Sportartikel werden in Asien produziert. Dort machen die großen Marken der Bekleidungsindustrie Millionengewinne, während die vorwiegend weiblichen Näher*innen in der Regel mit einem Hungerlohn abgespeist werden. Die Arbeiter*innen können oft von ihrem Lohn kaum leben, trotz Vollzeitstelle und Überstunden.

Das ist absolut unsportlich – und steht in starkem Kontrast zur Glitzerwelt des Fußballs!

Die Sportwelt muss sich ändern! Play Fair – Pay Fair!

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Info-Material

Bildungsmaterialien zu fairer Sportbekleidung, Info-Broschüren zur Ausbeutung in der Sportindustrie und positive Beispiele von Spitzen-Fußballclubs, die auf eine nachhaltige Textilbeschaffung setzen – mehr  Informationen zum Thema Menschenrechte und Nachhaltigkeit in der Sportindustrie findet ihr hier.

Kontakt

Sandra Sandra Dusch Silva Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

Sandra Dusch Silva

Referentin für nachhaltige Lieferketten + Kleidung, Romero Initiative (CIR)

Sprich mich dazu an: Regionen/ Länder: Mittelamerika & Brasilien | Grüne Mode und Zertifizierungssysteme – Konsumverhalten | Sportbekleidung | Lohn zum Leben | Textile Wertschöpfungskette | Unternehmensverantwortung – Bündnis für nachhaltige Textilien

Ich biete Referate, Materialien und Interviews zu Themen der Kampagne für Saubere Kleidung bevorzugt in Berlin an.

Ich arbeite von Berlin aus.

E-Mail:dusch [ät] ci-romero.de

Tel.:030 – 4172 3800

Lara Bild Lara Schröder Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

Lara Schröder

Referentin für Kleidung, cum ratione

Sprich mich dazu an: Sportkleidung | Unternehmensverantwortung | cum ratione

Ich arbeite von Paderborn aus.

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Tel.:+49 (0)5251-6825-892

Beitragsbild Fußball: © Latino Life