Unternehmensverantwortung
Die Kampagne für Saubere Kleidung engagiert sich auf verschiedenen Feldern für eine am Gemeinwohl orientierte Unternehmensverantwortung und transparente Lieferketten. Wir wollen, dass transnationale Unternehmen, ihre Tochterunternehmen und Zulieferer die Menschenrechte sowie international vereinbarte soziale und ökologische Normen einhalten.
Um dieses Ziel zu erreichen,
+++ Unsere Forderungen an die Politik +++
Was ist eigentlich CSR?
Die UN-Leitlinien
CSR: Freiwilligkeit vs. Verbindlichkeit
Unter dem Thema Unternehmensverantwortung wird seit einigen Jahren fast vollständig das aus dem anglo-amerikanischen Bereich stammende Konzept der „CSR“ (Corporate Social Responsibility) verstanden. Die vorherrschende Definition dafür besagt, dass es bei CSR ausschließlich um das geht, was Unternehmen über das gesetzliche Maß hinaus freiwillig zu tun bereit sind. Zivilgesellschaftliche Organisationen stellen dem deshalb den Begriff der „CA“ (Corporate Accountability) gegenüber, der für verbindliche Regelungen des Unternehmensverhaltens steht.
Wir fordern mehr Transparenz!
Weißt Du, wer Deine Kleidung oder Deine Schuhe hergestellt hat? Und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurde? Auf einem T-Shirt steht “Made in China,” aber in welcher der Tausend Fabriken in China wurde es tatsächlich hergestellt? Wie sind die Arbeitsbedingungen dort für Beschäftigten?
Transparenz hilft dabei, Arbeitsrechtsverletzungen in den Lieferketten der Bekleidungsindustrie zu erkennen und dagegen vorzugehen. Transparenz ermöglicht es Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften ein Unternehmen zu verständigen, wenn es in seinen Zulieferbetrieben zu Missbrauch kommt. Auch betroffene Arbeiter*innen selbst wissen dann besser, an wen sie sich wenden können.
Ein gewisses Maß an Transparenz sollte die Norm in der Textilbranche des 21. Jahrhunderts sein
Unternehmen müssen für eine höhere Transparenz in der Lieferkette sorgen, sodass einzelne Akteure an unterschiedlichen Stellen im Produktionsnetzwerk wissen, wer an der Herstellung beteiligt ist, und Probleme kooperativ gelöst werden können.
Es ist an der Zeit, umfassende Transparenz entlang der Lieferkette von Markenunternehmen einzufordern. Durch zivilgesellschaftlichen Druck haben in der Vergangenheit bereits immer mehr Unternehmen Informationen über ihre Lieferanten offengelegt. Aber zu viele halten sich nach wie vor bedeckt. Mehr Unternehmen müssen jetzt nachziehen, um die Textilindustrie transparenter zu gestalten und Unternehmensverantwortung sowie die Achtung der Arbeits- und Menschenrechte zu verankern.
Die Transparenzverpflichtung über Bekleidungs- und Schuhlieferketten
Jedes Unternehmen, das sich an dieser Transparenzverpflichtung beteiligt, verpflichtet sich dazu, mindestens die folgenden Schritte bis zum 31. Dezember 2017 umzusetzen:
Das Unternehmen wird regelmäßig (z.B. zweimal jährlich) eine Liste mit allen Zulieferern, die seine Produkte herstellen, auf der eigenen Webseite veröffentlichen. Die Liste sollte die folgenden Informationen auf Englisch bereitstellen:
1. Die vollständigen Namen aller beauftragten Produktionsstätten und Weiterverarbeitungsbetriebe
2. Die Adressen der Betriebe
3. Den Mutterkonzern des Zulieferers
4. Die Produkttypen, die hergestellt werden
5. Zahl der Beschäftigten in jedem Betrieb
Die Unternehmen werden die genannten Informationen in einer Tabelle oder in einem anderen übersichtlichen Format veröffentlichen.