Dieser englischsprachige Bericht „Potassium Permanganate Spray Report“ ist das Ergebnis einer Studie, die die schädlichen Auswirkungen von Kaliumpermanganat (PP) auf Arbeiter*innen untersucht, die Jeans bleichen. Da es sich um die erste Studie zu diesem Thema handelt, soll sie eine Grundlage für die künftige Umsetzung gesetzlicher Vorschriften – speziell in der Türkei – schaffen.
Fast ein Fünftel (19%) aller in der Türkei produzierten Jeans landen in deutschen Geschäften und Kleiderschränken. Um die Denim-Hosen zu bleichen und ihnen ein abgenutztes Aussehen zu verleihen, wurde in der Türkei früher die alte Methode des Sandstrahlens angewandt. Im Erscheinungsjahr der Studie (2019) wurde diese durch die chemische Bleiche mittels PP ersetzt, In vielen Ländern wird jedoch immer noch die Methode des Sandstrahlens verwendet.
Ziel der Untersuchung von Temiz Giysi Kampanyası (Clean Clothes Campaign in der Türkei) war es, sich ein Bild
- von den Bedingungen zu machen, unter denen PP eingesetzt wird, und
- von den Auswirkungen und möglichen Schäden zu machen, die PP auf die Arbeitnehmenden hat.
Feststeht:
🔺 Mit Kaliumpermanganat gebleichte Denimprodukte für Verbraucher*innen nicht so unbedenklich wie durch Sandstrahlen gebleichte Produkte. Chemische Rückstände können auch nach dem Waschen Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen.
🔺 2016 hat die Europäische Chemikalienagentur Kaliumpermanganat in die Kategorie der „gefährlichen Chemikalien“ eingestuft; in dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass bei ständigem Kontakt mit Kaliumpermanganat u. a. Appetitlosigkeit, Impotenz und Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit beobachtet wurden.
Diese Studie sollten durch weitere Untersuchungen aus medizinischer und juristischer Sicht über Arbeitsbedingungen von Denim-Bleicher*innen ergänzt werden. Unbedingt sollte die Umsetzung der gesetzlichen Regelungen strenger überwacht werden, da die Überwachungspraktiken im Bekleidungssektor unzureichend sind.
Die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign) wird sich weiterhin für eine Zukunft einsetzen, in der es weniger – mitunter tödliche – Berufskrankheiten gibt und in der Textilarbeiter*innen bessere Arbeitsbedingungen vorfinden.
Erscheinungsjahr: 2019
