In der Multifabs Ltd. Fabrik in Bangladesch explodierte am Dienstag, 4. Juli, ein Heizungskessel. Dabei wurden mindestens 10 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Die Explosion war so heftig, dass Teile der Fabrik einstürzten. Die Fabrik ist Teil des Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit (Accord). Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) ruft daher die am Accord beteiligten Unternehmen dazu auf, die Sicherheitsprüfung von Heizungskesseln sofort in die Sicherheitsinspektionen der Fabriken mitaufzunehmen. Erste Nachforschungen ergaben, dass folgende Unternehmen Einkäufer bei Multifabs Ltd. sind: Aldi Nord, Aldi Süd, Metro AG, Takko, Dansk Supermarked, Lindex, Stockmann. Weitere Unternehmen, die die Fabrikwebseite als Kunden aufführt sind: Gorfactory, HFG, Hubermasche, Littlewoods, Mitsubishi Corporation Fashion, Newbody, Rex Holm, ScanWear, Seppälä und Zolla.
Der tragische Vorfall verdeutlicht welche Gefahr durch die mangelhafte Wartung und Überprüfung von Heizungskesseln ausgeht. Die Prüfung von Heizungskesseln ist bisher nicht Teil des Accord on Fire and Building Safety. Dieser sieht bisher nur vor, dass der Heizungskesselraum feuersicher und vom Rest der Fabrik getrennt sein muss. Feuersichere Heizungsräume allein reichen nicht aus, denn die Explosion eines defekten Heizungskessels, wie bei Multifabs am Dienstag kann so heftig sein, dass Wände einbrechen und sich so das Feuer ungehindert ausbreiten kann.
Die NGOs, darunter die CCC, die als Zeuginnen die Umsetzung des Accord begleiten, sprechen sich seit 2014 für eine Erweiterung der Inspektionen aus, um auch Heizungskessel mit abzudecken. Es sollte nicht immer erst zu tragischen Unfällen wie Rana Plaza und Tazreen in der Textilindustrie kommen, bevor Unternehmen Maßnahmen für mehr Sicherheit in den Fabriken einleiten. Der gerade verlängerte Accord muss auch die Überprüfung anderer Gefahrenquellen in sein Programm mit aufnehmen. Dazu gehören defekte Stromgeneratoren, Gasleitungen, und Lastenaufzüge.
Multifabs Ltd. ist ebenfalls Zulieferer von Mitgliedern der Alliance for Bangladesh Worker Safety (eine Unternehmensinitiative von US-amerikanischen und kanadischen Unternehmen). Die Alliance sieht ebenfalls keine Überprüfung von Heizungskesseln vor. Die Regierung von Bangladesch, Markenunternehmen des Accord und der Alliance, sowie Fabrikeigentümer tragen Verantwortung für die Entschädigung der Opfer der Multifabs Ltd Explosion und müssen sämtliche Behandlungskosten übernehmen. Erst letzte Woche wurde beschlossen, den Accord nach Ablauf 2018, für weitere drei Jahre zu verlängern. Die CCC fordert mit Nachdruck, dass alle Unternehmen die in Bangladesch produzieren dieses Abkommen unterzeichnen, um weitere Katastrophen zu verhindern.
Kontakt
Laura Ceresna-Chaturvedi,
Kampagne für Saubere Kleidung
ceresna@saubere-kleidung.de
Tel.: +49-30-420820252
Gisela Burckhardt
FEMNET/CCC
gisela.burckhardt@femnet-ev.de
Tel.: 0152 01774080