Fast Fashion
Neue Modetrends werden von „Fast Fashion“-Marken rasant schnell kopiert und zu niedrigsten Preisen verkauft. Täglich komme neue Kollektionen und Designs in die Läden und minütlich bieten Onlineshops wie Shein und Temu neue Ware, was den Verkauf immer weiter anregt. Die Industrie wächst und wächst und stellt so ein immer größeres Problem dar für Klima, Umwelt und schließlich auch uns Menschen.
Angeführt wird der Fast-Fashion-Markt vom spanischen Konzern Inditex (Zara, Bershka, Massimo Dutti, etc.) mit einem Jahresumsatz von über 32 Milliarden Euro (2022). Der chinesische Online Fast Fashion-Gigant Shein setzt mit aggressivem Social-Media-Marketing alleine über Onlinehandel auch schon 30 Milliarden US-Dollar pro Jahr um.
Um Laufstegtrends möglichst schnell und teils illegal zu kopieren, werden die Lieferfristen immer knapper kalkuliert. Die Fabrikbetreiber im globalen Süden und Osten tragen das volle Risiko für Qualität und pünktliche Fertigstellung. Dies bekommen vor allem die Näher*innen zu spüren. Massive Arbeitsrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Sie stehen unter extrem hohem Zeit- und Leistungsdruck.
Unbezahlte Überstunden
Unbezahlte Überstunden gehören zum Alltag. Die Arbeiter*innen leiden unter Erschöpfung, teils bis zur Ohnmacht. Konkurrenzdruck und ein entsprechend geringer Verhandlungsspielraum über Preis und Lieferfrist verstärken diese Probleme. Ethische Kriterien wie Arbeitsrechte und angemessene Löhne spielen bei der Auftragsvergabe höchstens eine untergeordnete Rolle.
Auch ökologisch haben das Fast-Fashion-Konzept und der extreme Anstieg an Kleiderkonsum katastrophale Auswirkungen. Marktführer Inditex transportiert, um die Trends noch schneller zu liefern, große Mengen Kleidung per Luftfracht – mit schwerwiegenden Folgen fürs Klima.

Mikroplastik und Chemikalien
Über 70 Prozent unserer Kleidung besteht außerdem aus billigen Synthetikfasern. Beim Waschen gelangen kleine Teile, Mikroplastik, in Abwässer und Meere. Die Stoffe sind nur schwer zu recyceln, denn die Fasern eignen sich nicht zur Herstellung neuer Kleidung.
Aber auch die Ökobilanz eines Baumwoll-T-Shirts ist verheerend: Um ein Kilo Baumwolle herzustellen werden rund 15.000 Liter Wasser benötigt! Für 1 T-Shirt wiederum braucht man anderthalb Kilo Roh-Baumwolle und für ein Kilo fertiger T-Shirts werden ein Kilo umweltschädlicher Chemikalien eingesetzt.
Wusstest du, dass …

… sich die Bekleidungsproduktion seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt hat?

… jede*r Deutsche im Schnitt 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr kauft – und die dann nur etwa vier Mal trägt?

… pro Jahr rund eine Million Tonnen Altkleider entsorgt werden und die Berge minderwertiger Plastik-Klamotten Second Hand-Ware zu einer Umweltkatastrophe machen?
Shein: Wo die Billigmode der Generation TikTok genäht wird
Mit einer riesigen Palette an unverschämt günstigen Artikeln und offensivem Auftritt in sozialen Netzwerken läuft der Onlinekleiderhändler Shein Branchengrössen wie H&M und Zara in der Gunst um Geld und Gefühle junger Frauen den Rang ab. So grell die Marke auftritt, so undurchsichtig bleibt die Firma dahinter. Eine Spurensuche – bis in die verwinkelten Gassen der chinesischen Millionenstadt Guangzhou, wo Tausende von Arbeiter*innen bis zu zwölf Stunden am Tag den Stoff vernähen, aus dem die Teenie-Träume sind. Jetzt Reportage lesen
Fast Fashion kills – Solidarity works!
Mim und Kalpona Akter sind Aktivistinnen und Gewerkschafterinnen aus Bangladesch, die sich für bessere Rechte und Arbeitsbedingungen von Textilarbeiter*innen einsetzen. Auf Einladung unserer Mitgliedsorganisation FEMNET sind sie durch Deutschland gereist, um den Menschen die Augen über die Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen in der Bekleidungsindustrie ihres Landes zu öffnen.
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Helen Gimber
Koordinatorin, Kampagne für Saubere KleidungSprich mich dazu an: Arbeit der deutschen Kampagne für Saubere Kleidung | Mitarbeit im Netzwerk | Regionalgruppen |
Ich arbeite von Berlin aus.
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