Konsumverhalten ändern!

Mit Umweltsünden und Ausbeutung rund um die Welt

Vom Shirt bis zur Jeans – jedes Teil deiner Kleidung hat meist schon tausende von Kilometern zurückgelegt, bevor du darin den ersten Schritt vor die Haustür machst.

  • Indische oder usbekische Baumwollpflücker*innen bücken sich unter sengender Sonne den Rücken krumm, vergiften sich und die Umwelt mit Pestiziden.

  • Näher*innen in El Salvador, Bangladesh oder anderen Ländern schuften für einen Hungerlohn 7 Tage in der Woche, machen unbezahlte Überstunden, bei Ungehorsam gibt es Schläge, dafür aber kaum Pausen und keinen Urlaub.

  • Sie hantieren ohne Schutzkleidung mit giftigen Chemikalien – deren Rückstände übrigens auch in euren Kleidern nachweisbar sind.

Das alles ist das Ergebnis des gnadenlosen Gewinnstrebens der Hersteller. Denn vom Endpreis, den die Kleidung kostet, kommen nur wenige Cent bei den Arbeiter*innen an.

Du hast keine Lust auf Ausbeutung auf deiner Haut?

Um zu erreichen, dass Menschenrechte in den Lieferketten geachtet werden, müssen wir Politik  und Unternehmen unter Druck setzen. Aber auch durch unser Konsumverhalten können wir Einfluss nehmen. Worauf du dabei achten solltest und welche Labels lediglich „Green- und Social-Washing“ sind, erfährst du auf dieser Seite.

Was tun? Wegweiser für faire Mode

Schuhe, Sportklamotten, Shirts – hier findest du Tipps und Wegweiser für Klamotten ohne Ausbeutung.

Was steckt hinter den Siegeln?

Der Blaue Engel (Textil), der Grüne Knopf, Oeko-Tex – es gibt unzählige Labels und Siegel, die ein gutes Gewissen versprechen. Aber reichen ihre Kriterien dafür aus? Hier findest du Informationen zu vier großen Siegeln. Einen detaillierten Wegweiser durchs Label-Labyrinth gibt es bei unserer Mitgliedsorganisation Romero Initiative: www.ci-romero.de/labelchecker

fairtrade certified cotton1 Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign GermanyDas Label garantiert faire Arbeitsbedingungen und langfristige Handelsbeziehungen in der Baumwollproduktion und fördert den Umstieg auf biologischen Anbau. Das Label deckt jedoch nicht die Bedingungen bei der weiteren Verarbeitung ab.

Die Dachorganisation Fairtrade International (FLO) wird von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen (NRO) getragen und von öffentlichen Institutionen unterstützt. Die Standards werden von Fairtrade International festgelegt, die Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT GmbH kontrolliert deren Einhaltung.

>> mehr Infos zum Label auf www.fairtrade-deutschland.de

FairWear Gealt und Belaestigung Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign GermanyDurch die FWF wird eine Verbesserung der sozialen Bedingungen in den Nähfabriken sowie bei den Subunternehmen und Lieferanten angestrebt. Die FWF weist dabei die höchsten sozialen Standards auf und gilt hier als Vorzeige-Label.

Die FWF ist eine unabhängige Non-Profit Organisation, die mit Unternehmen und Herstellern zusammenarbeitet, um die Bedingungen für Beschäftigte in der Bekleidungsindustrie zu verbessern. Die 80 Mitgliedsunternehmen repräsentieren 120 Marken, darunter Jack Wolfskin, Switcher, Vaude, hempage, Hess Natur. Hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen. Durch die Veröffentlichung umfangreicher Daten wird Transparenz erzielt.

>> mehr dazu unter www.fairwear.org

gots logo Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign GermanyGOTS steht für einen hohen ökologischen Standard über die gesamte textile Kette. In geringerem Umfang fließen auch soziale Kriterien ein. Die Transparenz ist hoch.

Das Label wurde vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft IVN (Deutschland) zusammen mit der Soil Association (England), der Organic Trade Association (USA) und der Japan Organic Cotton Association (Japan) entwickelt. 2008 einigten sich die teilnehmenden Parteien auf ein gemeinsames Logo sowie ein einheitliches Lizenzierungsverfahren.

>> mehr dazu auf global-standard.org

IVNBEST 4C maxi Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign GermanyIVN Best-Produkte erfüllen die zurzeit höchsten realisierbaren Öko-Standards über die gesamte textile Kette. Es fließen auch soziale Kriterien ein. Die Transparenz ist hoch.

IVN steht für den 1989 gegründeten Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e. V. Der Verband zählt über 100 Mitgliedsunternehmen aus Textilproduktion und -handel, darunter Alnatura, Engel Naturtextilien und Hess Natur. Der IVN war auch Mitbegründer des GOTS und gibt neben IVN Best auch das GOTS-Siegel heraus.

>> mehr Infos zum Zertifikat unter naturtextil.de.

fairtrade certified cotton1 Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany
logo fair wear Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany
gots logo Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany
Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

Fair Trade certified cotton

Das Label garantiert faire Arbeitsbedingungen und langfristige Handelsbeziehungen in der Baumwollproduktion und fördert den Umstieg auf biologischen Anbau. Das Label deckt jedoch nicht die Bedingungen bei der weiteren Verarbeitung ab.

Die Dachorganisation Fairtrade International (FLO) wird von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen (NRO) getragen und von öffentlichen Institutionen unterstützt. Die Standards werden von Fairtrade International festgelegt, die Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT GmbH kontrolliert deren Einhaltung.

Fair Wear Foundation (FWF)

Durch die FWF wird eine Verbesserung der sozialen Bedingungen in den Nähfabriken sowie bei den Subunternehmen und Lieferanten angestrebt. Die FWF weist dabei die höchsten sozialen Standards auf und gilt hier als Vorzeige-Label.

Die FWF ist eine unabhängige Non-Profit Organisation, die mit Unternehmen und Herstellern zusammenarbeitet, um die Bedingungen für Beschäftigte in der Bekleidungsindustrie zu verbessern. Die 80 Mitgliedsunternehmen repräsentieren 120 Marken, darunter Jack Wolfskin, Switcher, Vaude, hempage, Hess Natur. Hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen. Durch die Veröffentlichung umfangreicher Daten wird Transparenz erzielt.

Global Organic Textile Standard (GOTS)

GOTS steht für einen hohen ökologischen Standard über die gesamte textile Kette. In geringerem Umfang fließen auch soziale Kriterien ein. Die Transparenz ist hoch.

Das Label wurde vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft IVN (Deutschland) zusammen mit der Soil Association (England), der Organic Trade Association (USA) und der Japan Organic Cotton Association (Japan) entwickelt. 2008 einigten sich die teilnehmenden Parteien auf ein gemeinsames Logo sowie ein einheitliches Lizenzierungsverfahren.

IVN Best – NATURTEXTIL

IVN Best-Produkte erfüllen die zurzeit höchsten realisierbaren Öko-Standards über die gesamte textile Kette. Es fließen auch soziale Kriterien ein. Die Transparenz ist hoch.

IVN steht für den 1989 gegründeten Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. Der Verband zählt über 100 Mitgliedsunternehmen aus Textilproduktion und -handel, darunter Alnatura, Engel Naturtextilien und Hess Natur. Der IVN war auch Mitbegründer des GOTS und gibt neben IVN Best auch das GOTS-Siegel heraus.

3 Tipps für Mode ohne Menschenrechtsverletzungen

Schau hin.

Achte auf Labels, die für hohe Sozial- und Umweltstandards stehen. Welche das sind, sagt dir zum Beispiel der Labelchecker.

Frag nach.

Frag bei den Verkäufer*innen oder beim Kund*innenservice nach, ob die Kleidung unter menschenwürdigen Bedingungen und umweltfreundlich hergestellt wurde.

Engagier dich.

Organisiere mit anderen Infostände und Aktionen!  Schreib Protestbriefe und beteilige dich an Petitionen. Mehr Ideen findest du hier.

+++ Vorsicht Greenwashing +++

Drei Beispiele für irreführende „Fair-“ oder „Öko“ -Labels

bci cotton logo Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany
hm concious collection1 Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany
logo confidence oko textilien Konsumverhalten ändern! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

Better Cotton Initiative

Die BCI wurde 2009 von großen Markenfirmen wie Adidas, Gap, H&M, Ikea gemeinsam mit NROs wie WWF, PAN gegründet. Die Baumwollproduktion gemäß BCI-Standards stellt eine Verbesserung zum konventionellen Anbau dar. Es handelt sich jedoch nicht um Bio-Landbau, genmanipuliertes Saatgut ist erlaubt. Es gibt keine Preisaufschläge für die BCI-Baumwolle.

H&M Conscious Collection

„H&M Conscious“ siegelt „nachhaltige“ Kleidung nach schwammigen Kriterien. Obwohl H&M einiges in soziale Verantwortung investiert, verpflichtet sich die Firma bisher nicht glaubwürdig, einen existenzsichernden Lohn in den Fabriken zu bezahlen. Besonders zu kritisieren ist, dass Produkte mit dem Label „Bio-Baumwolle” ohne die Berücksichtigung grundlegender Sozialstandards z.B. in Bangladesch genäht werden.

Oeko-Tex 100

Der Fokus liegt ausschließlich auf ökologischen Kriterien des Endprodukts, nicht bei der Produktion. Schadstoffe können – unterhalb von Grenzwerten – dennoch enthalten sein. Die Umsetzung sozialer Standardbestimmungen ist nicht hinreichend gewährleistet. Existenzsichernde Löhne werden nicht gefordert.

Kontakt

Sandra Sandra Dusch Silva Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

Sandra Dusch Silva

Referentin für nachhaltige Lieferketten + Kleidung, Romero Initiative (CIR)

Sprich mich dazu an: Regionen/ Länder: Mittelamerika & Brasilien | Grüne Mode und Zertifizierungssysteme – Konsumverhalten | Sportbekleidung | Lohn zum Leben | Textile Wertschöpfungskette | Unternehmensverantwortung – Bündnis für nachhaltige Textilien

Ich biete Referate, Materialien und Interviews zu Themen der Kampagne für Saubere Kleidung bevorzugt in Berlin an.

Ich arbeite von Berlin aus.

E-Mail:dusch [ät] ci-romero.de

Tel.:030 – 4172 3800

Beitragsbild Kleidung: © adias, Getty Images via Canva

Informiert euch!

Unter gruenemode.org, ci-romero.de oder ishopfair.net
erfahrt ihr mehr über die Probleme und Alternativen.

5. Wirksame

Sanktionen und Haftungsregeln für Unternehmen und

6. Stärkung

der Produktverantwortung und Förderung zukunftsfähiger Konsum- und Produktionsmuster.