Gute Arbeit fairbindet! Karlsruhe
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Faire Woche 2019: Geschlechtergerechtigkeit Berufsbekleidung ist ein fester Bestandteil unseres Arbeitslebens: Tagtäglich sehen wir Mitarbeitende von Stadtverwaltungen und Unternehmen in Schutzmontur. Doch was steckt dahinter? Gefertigt wird sie beispielsweise
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Faire Woche 2019: Geschlechtergerechtigkeit
Berufsbekleidung ist ein fester Bestandteil unseres Arbeitslebens: Tagtäglich sehen wir Mitarbeitende von Stadtverwaltungen und Unternehmen in Schutzmontur. Doch was steckt dahinter? Gefertigt wird sie beispielsweise in Tunesien, wo es vor allem Frauen sind, die in Nähereien unter katastrophalen Bedingungen schuften müssen. Weltweit arbeiten in der Textilindustrie bis zu 90% Frauen und Mädchen. Sklaverei, sexualisierte Gewalt, Diskriminierung und unbezahlte Überstunden gehören für sie zum Arbeitsalltag.
Wie können Frauen sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt in der Berufsbekleidungsindustrie wehren und wie können wir sie dabei unterstützen?
Auf Einladung der Frauenrechtsorganisation FEMNET berichten im Rahmen der Fairen Woche auf einer Rundreise durch Deutschland eine Aktivistin und eine Textilarbeiterin aus Tunesien von ihren Erfahrungen. Sie kämpfen für würdige Arbeit und appellieren an hiesige Beschaffer_innen, beim Einkauf auf Menschenrechte zu achten. Seien Sie mit dabei, um gemeinsam über Möglichkeiten zu diskutieren, sich gegen unfaire Arbeitsbedingungen in der Berufsbekleidungsindustrie zu setzen!
AMANI ALLAGUI, arbeitet seit 2012 als Projektkoordinatorin beim Tunesischen Forum für wirtschaftliche und soziale Rechte (FTDES) (https://ftdes.net/section-monastir/). Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Verteidigung der wirtschaftlichen und sozialen Rechte von Arbeitnehmerinnen im Textilsektor. Das Thema liegt ihr sehr am Herzen, da sie viele Frauen persönlich kennt, deren Rechte bei der Arbeit im Textilsektor verletzt werden. Amani Allagui unterstützt die Textilarbeiter_innen sich zu organisieren und leitet viele Protest- und Unterstützungskampagnen, um das Bewusstsein für die Verletzung ihrer Rechte zu schärfen.
HOUDA EL FADHEL, ist mittlerweile Inhaberin ihrer eigenen Polsterei und teilt ihre persönliche Geschichte oft mit anderen, um auf die Menschenrechtsverletzungen im Textilsektor aufmerksam zu machen. Mit 16 Jahren begann sie als Näherin in einer Bekleidungsfabrik zu arbeiten. 2013 wurde die Fabrik plötzlich ohne Vorankündigung geschlossen – eine Abfindung blieb ihr verwehrt. Auch in den nachfolgenden Beschäftigungen bei einer auf Schwimmbekleidung spezialisierten Fabrik und im Bereich der Möbelpolsterung erfuhr sie verschiedenste Verletzungen ihrer Rechte.
Die Referentinnen berichten in ihren Vorträgen von ihrer Arbeit in den Fabriken und mit den Frauen in der tunesischen Textilindustrie. Daran anknüpfend werden verschiedene Themenfelder aufgegriffen, die in anschließenden Podiumsdiskussionen und ähnlichen Formaten weitergetragen werden. Es geht um Chancen und Herausforderungen für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Berufskleidungsindustrie und die Rolle der Fairen Beschaffung in Deutschland. Bezugnehmend auf die zeitgleich stattfindende Faire Woche mit dem Schwerpunkt Geschlechtergerechtigkeit werden außerdem die Lebens- und Arbeitssituation von Frauen auf globaler Ebene, die möglichen Auswirkungen von Geschlechtergerechtigkeit, die jüngste Verabschiedung der ILO-Konvention gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz und vieles mehr thematisiert.
Immer mehr Kommunen wollen darauf achten, dass die Produkte die sie kaufen nicht unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden und fordern mittlerweile die Einhaltung von sozialen Kriterien und konkrete Nachweise und Transparenz von den Firmen, welche die Berufsbekleidung liefern. FEMNET berät hierzu seit 2015 und wird im Herbst 2019 eine Studie zu den Arbeitsbedingungen in der Berufsbekleidungsindustrie in Indien und Tunesien veröffentlichen.
Kontakt: Theresa Utecht, foeb@femnet-ev.de, 0228 90 91 73 08
Gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der einen Welt mit Mitteln des BMZ
Wann
September 12(Donnerstag) 6:00Uhr - 8:00Uhr(GMT+01:00)
Wo
jubez
Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe