Seit 2006 starben über 470 Menschen, vor allem Frauen, aufgrund von Bränden in den Textilfabriken Bangladeschs. Wann endlich unternehmen deutsche Einkäufer etwas für einen wirksamen Brandschutz? Während Tchibo und PVH ein bahnbrechendes Brandschutzabkommen mit Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen unterschrieben haben, weigern sich H&M und Gap beharrlich. Damit aber das Abkommen in Kraft tritt, müssen sich mindestens zwei weitere große Einkäufer dazu bereit erklären.
Bisher wurden 112 Tote gezählt und 200 Verletzte sind mit Brandwunden in Kliniken eingeliefert worden. Das Feuer war am Samstag Abend, 24.11.2012, im Erdgeschoss der neunstöckigen Fabrik ausgebrochen und verbreitete sich schnell auf die anderen Stockwerke. Einige Frauen sprangen aus Panik aus den Fenstern in den oberen Geschossen.
Über 1000 Menschen, vor allem Frauen, arbeiten in der Fabrik Tazreen Fashions Limited, die zum Tuba Konzern gehört. Sein Besitzer, Mr. Delwar Hossain, besitzt 7 Fabriken, die für den US-amerikanischen und europäischen Markt produzieren. Neben Walmart, Ikea und Carrefour lassen auch das deutsche Unternehmen KiK und das holländische Unternehmen C&A in den Tuba Fabriken nähen.
Laut Angaben der Regierung von Bangladesch starben in den Jahren 2006-2009 insgesamt 414 NäherInnen in den Flammen von Fabrikbränden. 2010 starben weitere 57 Menschen bei zwei Bränden in den Fabriken „That`s it“ und „Hameem“, 471 Tote gibt es demnach nun schon in Bangladesch zu beklagen.
Am 11. September waren über 300 Menschen in den Flammen einer Fabrik in Pakistan gestorben, bei der KiK der Haupteinkäufer war (siehe hierzu unsere Protestmail an KiK).
Immer wieder gibt es furchtbare Brände in den Fabriken, die aufgrund viel zu geringer Sicherheitsmaßnahmen geschehen. Elektrokabel hängen ungeschützt von der Decke herunter, Notausgänge sind verschlossen oder existieren nicht, Übungen zum Brandschutz finden nicht statt. Es ist dringend notwendig, das Brandrisiko endlich branchenweit zu bekämpfen. Deshalb haben PVH (Eigentümer von Tommy Hilfiger, Calvin Klein) und Tchibo als erste Unternehmen ein Brandschutzabkommen zusammen mit Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen unterzeichnet, aber es fehlen weitere Unternehmen, die bereit sind es zu unterschreiben. H&M und Gap weigern sich. Lidl und Metro wurden von der Kampagne für Saubere Kleidung aufgefordert, ebenfalls zu unterschreiben, eine Antwort steht noch aus.
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Gisela Burckhardt
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