Brief an Benetton: Wo bleibt die Entschädigung für Rana Plaza?

Sehr geehrte Benetton-Gruppe,

Wir sind schockiert darüber, dass Ihr Unternehmen sich weiterhin weigert, eine angemessene Entschädigung an die Betroffenen und die Familien der Opfer des Einsturzes von Rana Plaza zu leisten. Benetton ist für mögliche negative Auswirkungen auf die Menschenrechte in ihrer gesamten Lieferkette mitverantwortlich.

Zudem ist Benetton ebenfalls dazu verpflichtet, Wiedergutmachung zu leisten an die Opfern von Menschenrechtsverletzungen, zu denen das Unternehmen direkt oder indirekt beigetragen hat oder die es nicht verhindert hat. Der Verlust von Leben stellt die wohl ultimativste Verletzung der Menschenrechte dar.

Wir fordern Benetton dazu auf, umgehend mindestens US$ 5 Millionen an den Rana Plaza Entschädigungsfonds zu leisten!

Die Betroffenen brauchen diese Entschädigung, um ihr Leben wieder aufbauen zu können. Wenn sich nichts verändert, wird ihnen dies nicht gelingen können. Im Fonds sind bis anhin lediglich US$ 22 der US$ 40 Millionen, die nötig sind, um alle Betroffenen angemessen entschädigen zu können.

Benetton hat nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Mittel, um diese Verantwortung gegenüber den Opfern von Rana Plaza wahrzunehmen. 2013, im gleichen Jahr, in dem sich das Unglück ereignete, nahm Benettons Gewinn um 12.4% zu und betrug US$ 245 Millionen. Dieser enorme Gewinn wurde dadurch erzielt, indem Kleider, die u.a. von ArbeiterInnen aus Rana Plaza genäht wurden, lukrativ verkauft wurden.

Bitte beweisen Sie, dass Benetton eine Firma ist, die Menschen über Profit stellt, indem sie unverzüglich mindestens US$ 5 Millionen in den Fonds einzahlen. Dadurch kann Benetton sicherstellen, dass die Überlebenden und die Familien der Opfer nicht im Regen stehen – von leeren Worten lässt sich nicht leben.

Benetton, Eilaktion, Rana Plaza

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