Die Katastrophe von Rana Plaza – Es fehlen Millionen für die Opfer

Rund zwei Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch mit mehr als 1100 Toten fehlen immer noch Millionen zur Entschädigung. Die Kampagne für Saubere Kleidung hat mehrfach auf den Missstand hingewiesen, dass die Opfer der größten Unglücke der Textilindustrie Rana Plaza, Ali Enterprise und Tazreen noch immer keine angemessene Entschädigung erhalten haben.

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Entwicklungsminister Gerd Müller sprachen sich öffentlich unmissverständlich für die notwendige und schnelle Einzahlung in den Entschädigungsfonds aus. Auch wenn in erster Linie die Unternehmen in der Verantwortung sind, so ist doch auch die Politik in der Pflicht, die Opfer nicht allein zu lassen. Es ist seitens der Politik ebenfalls mehr als nur Verlautbarungen gefragt.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat berechnet, dass 30 Mio. US-Dollar benötigt werden, um alle Opfer und ihre Hinterbliebenen angemessen entschädigen zu können. Bisher sind jedoch nur 21 Mio. US-Dollar in den Fonds von Unternehmen und anderen Organisationen eingezahlt worden (mehr dazu hier).

Rund zwei Jahre nach der Katastrophe soll das Stillhalten der Verantwortlichen die Forderungen der Opfer überdecken. Das ist untragbar! Die Betroffenen brauchen diese Entschädigung, um ihr Leben wieder aufbauen zu können. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert deshalb # Pay Up! Entschädigung Jetzt.

Der Countdown läuft: Benetton, Adler Modemärkte, NKD und Kanz/Kids Fashion Group müssen endlich in den Entschädigungsfonds einzahlen, KiK muss seine Summe aufstocken, denn es fehlen 9 Mio. US-Dollar.
Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert Benetton auf, umgehend mindestens 5 Mio. US-Dollar in den Rana Plaza Entschädigungsfonds einzuzahlen und somit den eigenen Verlautbarungen Taten folgen zu lassen.
Nach den großen Ankündigungen seitens Benetton gibt es keine konkreten Angaben darüber, wann und in welcher Höhe die Zahlungen erfolgen sollen.

Benetton steht in der Pflicht und hat die Mittel, um gegenüber den Opfern von Rana Plaza Verantwortung und Sorgfalt wahrzunehmen. Im Jahr der Katastrophe von Rana Plaza, 2013, stieg der Gewinn Benettons um 12.4% und betrug 245 Mio. US-Dollar. Dieser enorme Gewinn wurde erzielt, weil Kleider, die u.a. in Rana Plaza genäht wurden, profitabel verkauft wurden. Von den deutschen Unternehmen stehen insbesondere Adler Modemärkte, KANZ/Kids Fashion Group (Kinderkleidung z.B. für Baby Walz) und NKD und die Schmidt Group in der Pflicht, in den von der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) kontrollierten Entschädigungsfonds einzuzahlen.

KiK hat auf Grund des hohen öffentlichen Drucks 1 Mio. US-Dollar in den Fonds eingezahlt – angesichts der von KiK geforderten Summe von 5 Mio. US-Dollar ist dies jedoch noch immer viel zu wenig. Der Importeur Güldenpfennig zahlte 500.000 US-Dollar.

Kontakt

Gisela Burckhardt
FEMNET
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Bangladesch, Eilaktion, Pressemitteilung, Rana Plaza

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