Alliance for Bangladesh Worker Safety gibt Fortschritte bei der Sicherheitsmängelbehebung an

Ein Bericht des International Labour Rights Forum deckt massive Versäumnisse bei der Behebung von Sicherheitsmängeln in Zulieferfabriken von Mitgliedsunternehmen der Alliance for Bangladesh Worker Safety auf. Zudem werden viele der Fabriken auf der Webseite der Alliance als „on track“ (auf Kurs) bezeichnet, obwohl sie schwerwiegende Sicherheitsmängel aufweisen.

Diese Einstufung verharmlost Versäumnisse der Unternehmen bei der Behebung schwerwiegender Mängel zu einem vereinbarten Zeitpunkt. Somit arbeiten Hunderttausende ArbeiterInnen weiterhin unter gefährlichen Bedingungen, die Kleider für Walmart, Gap, VF Corporation, Target und Hudson’s Bay Company (HBC) sowie ihre europäischen Tochterunternehmen Asda, Galeria Kaufhof und Galeria Inno nähen.

Die Alliance for Bangladesh Worker Safety (Alliance) wurde 2013 ins Leben gerufen, um Katastrophen wie den Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes im April 2013 zu verhindern. Die Alliance ist eine von nordamerikanischen Unternehmen gegründete Initiative, die sich weigerten, das rechtlich verbindliche Abkommen Bangladesh Accord on Fire and Building Safety (Accord) zu unterzeichnen. Der Accord beinhaltet im Gegensatz zur Alliance ein hohes Maß an Transparenz sowie einen Multi-Stakeholder-Ansatz, in dem ArbeitnehmervertreterInnen eine wichtige Rolle spielen. Beide Initiativen wollen innerhalb von fünf Jahren Mängel bei der Statik, elektrischen Sicherheit und dem Brandschutz ihrer Zuliefertextilfabriken in Bangladesch beheben.

Allerdings veröffentlicht die Alliance im Gegensatz zum Accord keinerlei detaillierte Informationen zum Status der Reparaturen. Der Bericht des International Labor Rights Forums identifiziert 175 Fabriken, die sowohl durch den Accord, als auch die Alliance abgedeckt werden und die fünf oben genannten Unternehmen beliefern. Während jedoch die Sicherheitsinspektionsberichte des Accord aufdecken, dass mehr als die Hälfte der Fabriken, nach anderthalb Jahren noch immer keine feuersicheren Notausgänge, keinen funktionierenden Feueralarm oder schwerwiegende Statikprobleme aufweisen, werden viele dieser Fabriken auf der Alliance-Webseite in die Kategorie „on track“ (auf Kurs) eingestuft.

Dazu erläutert Laura Ceresna-Chaturvedi, Kampagne für Saubere Kleidung: „Da wir uns bei der Analyse ausschließlich auf Daten des Accord beziehen müssen, können wir nur den Stand der Dinge in den wenigen Fabriken einschätzen, in denen beide Initiativen Verbesserungen erreichen wollen. Aufgrund der fehlenden Transparenz bei der Berichterstattung der Alliance ist es unmöglich herauszufinden, ob die Zustände in anderen Fabriken vielleicht noch verheerender sind. Am Schlimmsten ist, dass ArbeiterInnen in den Alliance-Fabriken selbst nicht unabhängig einschätzen können, wie sicher ihr Arbeitsplatz ist und weiterhin ihr Leben riskieren müssen, um unsere Kleidung zu nähen.“

Viele der Mitgliedsunternehmen der Alliance haben auch auf dem europäischen Markt eine hohe Präsenz, z.B. Gap und Marken der VF Corporation (u.a. The North Face, Timberland, Vans, Lee, Wrangler), sowie Eastpak und Jansport). Das kanadische Mitgliedsunternehmen HBC ist Eigentümer der Galeria Kaufhof, die unter ihrem früheren Eigentümer noch dem Accord angehörte.

Laura Ceresna-Chaturvedi, Kampagne für Saubere Kleidung: „Hier in Deutschland, wo die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie momentan hoch auf der politischen Agenda stehen, müssen die Regierung und wir als KonsumentInnen diese Unternehmen dazu drängen, sich dem Accord wieder anzuschließen.

Kontakt:

Laura Ceresna- Chaturvedi,
Kampagne für Saubere Kleidung
ceresna@saubere-kleidung.de
Tel.: +49 (0)30-42 08 202-52

Pressemitteilung (pdf)

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