Heute vor vier Jahren, am 25. November 2013, machte der Modekonzern H&M eine richtungsweisende Ankündigung. Bis 2018 sollen die rund 850.000 für das Unternehmen produzierenden Näher*innen einen existenzsichernden Lohn bekommen. In Bangladesch verdienen Näher*innen in Zulieferfabriken von H&M derzeit rund 87 US-Dollar pro Monat. Dieses Durchschnittseinkommen liegt knapp unter der von der Weltbank errechneten Armutsgrenze von 88 US-Dollar pro Monat.
„Der Lohn müsste fast verdreifacht werden, damit die Arbeiter*innen genügend Geld haben für ausreichende Ernährung, Unterkunft, Arztkosten und die Schulbildung ihrer Kinder“, sagt Laura Ceresna-Chaturvedi von der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC). Aus Sicht der CCC ist die Bezahlung eines existenzsichernden Lohns für H&M leistbar. H&M Vorstandsvorsitzender Stefan Persson könnte alleine mit seinem Vermögen von geschätzten 19,9 Milliarden US-Dollar existenzsichernde Löhn für die Näher*innen in Bangladesch für die nächsten 30 Jahre finanzieren. Auch der Nettogewinn des Unternehmens würde eine Umverteilung zulassen.
2016 belief sich dieser auf rund 2 Milliarden US-Dollar. Mit 1,9 Prozent dieses Gewinns könnte das Unternehmen den Arbeiter*innen in Kambodscha monatlich zusätzlich 78 US-Dollar bezahlen – die Differenz, die derzeit noch für einen existenzsichernden Lohn fehlt.