Gute Praktiken in der Schuh- und Lederindustrie

Niedrige Löhne, keine soziale Absicherung, sehr lange Arbeitszeiten, gravierende Mängel bezüglich Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie Umweltverschmutzung gehören in der Schuh- und Lederindustrie leider häufig zum Alltag. Dass es auch anders geht, zeigt der neue Bericht „How to do better“, der Beispiele guter Praktiken und nachhaltiger Alternativen aus der Schuh- und Fashionindustrie vorstellt.

Die Studie der Kampagne Change Your Shoes, INKOTA und Südwind e.V. stellt verschiedene Fallbeispiele guter Praktiken vor und  beleuchtet  innovatives und her­ausragendes Vorgehen, das einen positiven Einfluss auf das Leben der ArbeiterInnen hat. Wir machen darin aber weder Kaufempfehlungen, noch eine Bewertung oder ein Ranking der untersuchten Markenunternehmen.

Entscheidend für die Auswahl an „guten Praktiken“ war, ob die untersuchten Maßnahmen Verbesserungen in diesen Bereichen bewirkten: Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Vereinigungsfreiheit, Umweltschutz sowie Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Lieferkette.

Der Bericht stellt Marken mit einer ethisch korrekten Grundein­stellung vor, die sich durch einen Fokus auf ethische und faire Herstellung oder den Einsatz von umwelt-, menschen-und tierschonenden Materialien auszeichnen. Außerdem zeigen wir Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Marken oder Händlern und Nichtregierungsorganisa­tionen, sogeannte Multi-Stakeholder-Initiativen. Bei der Zusammenarbeit mit Homeworkers Worldwide geht es z.B. darum, ein funktionieren­des System zur Gleichstellung von HeimarbeiterInnen und regulär Beschäftigten in Indien zu entwickeln.

Als einzigartiges Beispiel für einen rechtlich verbindlichen Vertrag unter führenden Arbeitsrechtsverantwortlichen sehen wir den „Accord on Fire and Building Safety“ (Vertrag zu Brandschutz und Gebäudesicherheit) für die Bekleidungsindustrie in Bangladesch. Außerdem stellen wir Siegel und Zertifizierungssysteme vor, die die Bedingungen in der Schuhindustrie überwachen.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass trotz vorhandener guter Alternativen ganzheitliche Ansätze fehlen und  dass es eine zu geringe Transparenz und unzureichende Dokumentation in allen Fällen gibt.  Abschließend werden Empfehlungen an Unternehmen dargelegt und aufgezeigt wie notwendig eine umfassendere Offenlegung und Berichtweise sind und wie wichtig es für Unternehmen ist, glaubhafte Versprechen abzugeben, die Umwelt zu schonen und ethische Standards einzuhalten.

Kontakt:
Anton Pieper
SÜDWIND
Tel.: +49 (0)228-76 36 98-18
E-Mail: pieper@suedwind-institut.de

Berndt Hinzmann
INKOTA-netzwerk
Tel.: +49 (0)30-4208202-53
E-Mail: hinzmann@inkota.de

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