Ungesund, unsicher und unterbezahlt – Arbeitsbedingungen in Südasiens Fabriken für Leder, Lederwaren und Schuhe
Fokus: Bangladesch, Pakistan und Indien
von Together for Decent Leather und unseren Mitgliedsorganisationen INKOTA und Südwind.
Die Lederbekleidungs-, Schuh- und Accessoire-Industrie ist bekannt für Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen sowie für Umweltschäden in den verschiedenen Produktionsstufen. Die Unterdrückung von Gewerkschaften und die Behinderung des Rechts sich zu organisieren (union busting), Diskriminierung aufgrund des Geschlechts sowie Kinderarbeit kommen regelmäßig vor. Die Arbeiter*innen haben mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, weil sie mit giftigen Substanzen und gefährlichen Maschinen arbeiten.
In diesem Infoblatt werden die Erkenntnisse von vier Regionalstudien über die Lederindustrie und die Arbeitsbedingungen in den Ländern Bangladesch, Indien und Pakistan zusammengefasst. Die Studien wurden 2022 im Rahmen des Projektes „Together for Decent Leather“ durchgeführt und geben umfassende Informationen. Untersucht wurden Gerbereien in Savar nahe Dhaka, die Arbeit in Gerbereien und lederverarbeitenden Fabriken in Karatschi in der pakistanischen Provinz Sindh sowie in den Städten Vellore und Ambur im indischen Bundesstaat Tamil Nadu. Die gewählten Regionen sind wichtige Zentren der Lederindustrie des jeweiligen Landes.
Die Analyse basiert auf Befragungen von insgesamt 345 Arbeiter*innen der Lederindustrie sowie Interviews mit lokalen Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Regierung, der Auswertung von öffentlich verfügbaren Handelsdaten (u.a. Lederschuhe aus Bangladesch) und einer Umfrage unter Markenunternehmen und Lederimporteuren.
Beitragsbild: ©INKOTA/Together for Decent Leather, Foto: Insiya Sayed