Keine Almosen, sondern Entschädigungen!

Acht Monate nach dem Brand der Tazreen Fashions Fabrik und drei Monate nach dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch, welche 1243 Todesopfer und tausende Verletzte forderten, organisieren IndustriALL Global Union und IndustriALL Bangladesh Council ein Treffen zu Verhandlungen um die Entschädigungszahlungen für die Opfer der Brand- und Einsturzkatastrophen. Die Kampagne für Saubere Kleidung appelliert an die beteiligten Unternehmen, an diesem Treffen teilzunehmen. Es war für den 11./12. August geplant, musste nun aber auf September verschoben werden.

Bei den Markenunternehmen, die zu diesen Treffen eingeladen wurden, handelt es sich unter anderem um Benetton, Mango, Walmart, Primark, The Walt Disney Company, KiK, NKD, Kids for Fashion, Karl Rieker und Adler Modemärkte. Karl Rieker hat inzwischen Bereitschaft bekundet, am Treffen teilzunehmen, NKD nur unter bestimmten Bedingungen. Von allen Firmen hat sich allein Primark öffentlich zu einer längerfristigen Kompensationszahlung ausgesprochen. Andere internationale Unternehmen haben es versäumt, ähnliche konkrete Schritte zu setzten und stattdessen Wohltätigkeitszahlungen angekündigt, die sich nicht an internationalem Recht orientieren und deren Berechnungs- und Verteilungskriterien unklar bleiben.

Viele ArbeiterInnen und hinterbliebene Familienangehörige sind mit einer auswegslosen Situation konfrontiert. Sie können sich Medikamente, Wohnungsmiete, Lebensmittel und andere tägliche Ausgaben nicht leisten.

Eine Frau, die ihren Ehemann beim Fabrikseinsturz im April verlor, berichtete der Kampagne, dass der Leichnam ihres Mannes noch immer nicht gefunden wurde. Ihr Mann arbeitete als Näher im fünften Stock von Rana Plaza und verdiente 4800 Taka (47 Euro) pro Monat. Sie betreut alleine ihr sieben Monate altes Baby und ihren betagten, kranken Vater. Ihr wurde von der BGMEA, der bangladeschischen Industriellenvereinigung, lediglich eine Nähmaschine und 1000 Taka (10 Euro) gegeben. Sie hat bis jetzt weder das letzte Gehalt ihres Mannes noch andere Entschädigungszahlungen erhalten.

Die langfristigen Entschädigungszahlungen für die Opfer von Rana Plaza werden auf über 54 Millionen Euro geschätzt.

Pressemitteilung (pdf)

Kontakt

Kirsten Clodius
Christliche Initiative Romero,
Tel.: 0251 / 89 503

 

Bangladesch, Eilaktion, Pressemitteilung, Rana Plaza, Tazreen

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