Vom 14. bis zum 20. Dezember 2017 fordern die Kampagne für Saubere Kleidung und die internationale Clean Clothes Campaign mit Protestaktionen Zara, Mango, Next, Uniqlo, Adidas, Mizuno, M&S, Bonmarché and Nygard in zahlreichen Ländern dazu auf, den Arbeiter*innen in der Textilindustrie endlich das zu zahlen, was ihnen zusteht. Wir rufen alle Konsument*innen auf, unsere Forderung zu unterstützen und sich gegen Lohndiebstahl z.B. durch ausbleibende Gehaltszahlungen einzusetzen. Aktionen finden in Deutschland, Indonesien, Japan, der Türkei, Großbritannien, der Schweiz, den Niederlanden, Kanada und Hong Kong statt.
Diese Nachrichten, die Arbeiter*innen aus Textilfabriken schicken, kommen aus Indonesien, Kambodscha und der Türkei, in denen große Markenunternehmen wie Zara, Mango, Next, Uniqlo, Adidas, Mizuno, Marks & Spencer, Bonmarche oder Nygard produzieren lassen. Es sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen die Fabrikleitung den Arbeiter*innen teilweise mehrere Monatsgehälter schulden.
In allen vier Fällen, auf die die Kampagne für Saubere Kleidung gemeinsam mit den Arbeiter*innen aufmerksam macht, wurden Fabriken zwischen den Jahren 2012 und 2016 zum Teil über Nacht geschlossen. Arbeiter*innen standen vor verschlossenen Türen und wurden arbeitslos und ohne ihre letzten Monatsgehälter und Abfindungen zurückgelassen.
In allen betroffenen Fabriken (PT PDK und Jaba Garmindo- Fabriken in Indonesien; Chung Fai-Fabrik in Kambodscha; Bravo-Fabrik in der Türkei) wurde die plötzliche Schließung durch das unvorhersehbare Verhalten großer Markenunternehmen mitverursacht, die ohne Vorwarnung Bestellungen zurückzogen. Diese Einkaufspolitik hat katastrophale Folgen für die Beschäftigten und ihre Familien in den Produktionsländern.
Jedes der oben genannten Unternehmen macht jährlich Umsätze in Milliardenhöhe und weigert sich dennoch, den Arbeiter*innen in ihren Zulieferfabriken die ausstehenden Löhne und Abfindungen zu bezahlen – und das häufig sogar gegen geltendes Recht.
Kokom Komalawati, eine ehemalige Arbeiterin aus der PT PDK Fabrik in Indonesien bezieht sich in einer Stellungnahme auf die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. „Diese besagen ganz klar, dass Markenunternehmen die volle Verantwortung für ihre Lieferkette übernehmen und sicherstellen müssen, dass wir unsere Löhne bezahlt bekommen.¨
In einem im September 2017 an die Unternehmen Marks & Spencer, Nygard und Bonmarché, die Haupteinkäufer der nun geschlossenen Chung Fai-Fabrik in Kambodscha, gerichteten Brief schreiben die ehemaligen Arbeiter*innen: “Wir sind Ihre Arbeiterinnen und wir sind Menschen wie Sie! Manche von uns haben seit 1998 in dieser Fabrik gearbeitet. Anstatt eine Abfindung und Entschädigung für unsere jahrelange Betriebszugehörigkeit zu bekommen, sind wir nun arbeitslos und verschuldet. Unsere billige Arbeitskraft verhalf ihnen zu immensem Profit. Wir verlangen lediglich von Ihnen, uns das zu zahlen was uns zusteht!“
Kontakt
Laura Ceresna-Chaturvedi
Eilaktionskoordinatorin
Kampagne für Saubere Kleidung
ceresna@saubere-kleidung.de
Tel: +49-30- 42 08 202-52
Hintergrundinformationen/ Hinweis für die Presse:
For more information on the Chung Fai factory closure in Cambodia involving Marks & Spencer, Bonmarche and Nygard
(Campaign-Website see here)
For more information on the Bravo factory closure in Turkey, involving Inditex (Zara), Mango and Next
(Campaign petition see here)
For more information on the PT PDK factory closure in Indonesia, involving adidas and Mizuno
(Campaign page #End Wage Theft)