Lilafarbene Frauenköpfe auf blauem Hintergrund

Statement zur Berücksichtigung von Genderaspekten im EU-Lieferkettengesetz

Über 140 Organisationen fordern eine geschlechtergerechte Gesetzgebung zur unternehmerischen Nachhaltigkeit

Die EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit stellt eine wichtige Gelegenheit dar, die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter in den internationalen Wertschöpfungsketten der Unternehmen zu fördern.

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Der Vorschlag der Europäischen Kommission könnte einen bahnbrechenden Fortschritt bei der Minimierung der negativen Auswirkungen von Unternehmen darstellen. Der Textentwurf lässt jedoch die Geschlechterperspektive außer Acht. Mehr als 80 Organisationen kritisieren den geschlechtsblinden Ansatz der Kommission.

Im Dezember 2022 schränkte der Rat die Rechte der Frauen weiter ein und strich sogar das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau aus dem Geltungsbereich der Richtlinie. Die EU-Minister*innen ignorierten die Tatsache, dass Ausbeutung, Gewalt, Umweltverschmutzung und andere Missstände unterschiedliche und unverhältnismäßige Auswirkungen auf Frauen und Gruppen haben, die von Marginalisierung betroffen sind. Viele Frauen werden darüber hinaus aufgrund von Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Migrationsstatus und/oder anderen Faktoren diskriminiert.

Jede Gesetzesinitiative, die versucht, das Verhalten von Unternehmen zu regulieren, muss sich mit solchen geschlechtsspezifischen und intersektionalen Aspekten befassen, insbesondere wenn man bedenkt, dass in vielen Sektoren, wie z. B. in der Textilindustrie und der Landwirtschaft, Frauen die Mehrheit der Arbeitskräfte stellen.

Angesichts der entscheidenden Abstimmungen im Europäischen Parlament und der bevorstehenden Verhandlungen ist es für alle drei EU-Institutionen von entscheidender Bedeutung, diese Gelegenheit zu nutzen und sicherzustellen, dass die Richtlinie wirksam und geschlechtergerecht ist.

Die 146 unterzeichnenden Organisationen aus der ganzen Welt fordern die EU auf, diese alarmierenden Mängel zu beheben, geschlechtsspezifische Ungleichheit und intersektionelle Diskriminierung in globalen Wertschöpfungsketten zu bekämpfen und das Leben vieler Menschen auf der ganzen Welt positiv zu verändern.

Unsere gemeinsamen Forderungen:

  • Anerkennung der Tatsache, dass die nachteiligen Auswirkungen von Unternehmenstätigkeiten nicht geschlechtsneutral sind
  • Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette
  • Einbeziehung von Unternehmen aller Größenordnungen
  • Sicherstellen, dass die Rechte der Frauen geschützt werden
  • Gewährleistung des Zugangs zur Justiz
  • Unternehmen müssen eine geschlechtsspezifische Einbeziehung der Stakeholder einführen
  • Sicherstellen, dass die Risikoermittlungsprozesse der Unternehmen geschlechtersensibel sind
  • Erhebung und Verwendung von aufgeschlüsselten Daten muss vorgeschrieben sein
  • Sicherstellen, dass die Verfahren der Unternehmen zur Behebung von Problemen geschlechtsspezifisch ausgerichtet sind
  • Sicherstellung geschlechtergerechter Beschaffungspraktiken    Sicherstellung geschlechtergerechter Beschaffungspraktiken

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