Eine Frau hält ein blaues Schild hoch. Darauf steht: "Rana Plaza Never Again"

Rana Plaza: Der Accord muss weitergehen

Am 24. April 2013 stürzte nahe der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka das neunstöckige Rana-Plaza-Gebäude ein. Das bis heute größte Unglück in der Geschichte der Textilindustrie forderte 1138 Menschenleben. Über 2000 Näher*innen wurden verletzt. Rana Plaza steht symptomatisch für die desolaten Arbeits- und Sicherheitsbedingungen in der weltweiten Textil-, Kleider- und Schuhindustrie.

Fünf Textilfabriken hatten im Rana-Plaza-Gebäude produziert, unter anderem für Adler Modemärkte, Gueldenpfennig, Kik, NKD und C&A (Belgien). Um eine solche Katastrophe künftig zu verhindern, schlossen Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen, Fabrikbetreiber*innen und internationale Modemarken 2013 den Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh, kurz: Accord – ein bahnbrechendes Abkommen, das die Textil- und Bekleidungsindustrie in Bangladesch durch Sicherheitsinspektionen, Modernisierungen und Schulungen der Arbeiter*innen sicherer machte. Der Accord hat seitdem eine entscheidende Rolle bei der Reform der Modeindustrie gespielt.

#SignTheAccord

Die Vereinbarung hat enorme Auswirkungen und schützt das Leben von 2,7 Millionen Näherinnen und Näher in 1.600 Fabriken in ganz Bangladesch durch Inspektionen, Modernisierungen und Sicherheitsschulungen. Es wird geschätzt, dass Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Menschenleben in Bangladesch durch die Vereinbarung gerettet wurden, die den Zyklus von Bränden, Gebäudeeinstürzen und anderen Unfällen, bei denen Bekleidungshersteller sinnlos ums Leben kamen, effektiv beendet hat.

Bis heute wurden im Rahmen der Arbeitsplatzprogramme des Abkommens über 1.020 Sicherheitsausschüsse ausgebildet, über 1,7 Millionen Teilnehmer an Sicherheitsschulungen beteiligt und über 1.800 Beschwerden von Arbeitnehmern bearbeitet.

Ausweitung des Accord auf Pakistan

Nach Verhandlungen zwischen Bekleidungsmarken und globalen Gewerkschaften trat im September 2021 ein neues und erweitertes Abkommen in Kraft, das auf den Fortschritten des Vorgängerabkommens aufbaut. Seit Anfang 2023 gilt die Vereinbarung auch für Pakistan, wenn auch zeitlich befristet für drei Jahre. Die Wahl war auf Pakistan gefallen, da in dem Land ein dringender Bedarf an Verbesserungen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz besteht und Modemarken und Zulieferer großes Interesse am Accord bekundeten.

Für Bangladesch läuft der Accord im Oktober 2023 ab. Wir fordern:

🔺 Alle Textilunternehmen, die in Bangladesch produzieren lassen, müssen den Accord unterzeichnen! IKEA, amazon & Levi’s: #SignTheAcord!

🔺 Wenn das derzeit gültige Abkommen von 2013 im Oktober ausläuft, muss eine neue und ebenso starke Vereinbarung an seine Stelle treten!

Macht mit und fordert die Unternehmen auf:

#SignTheAccord

Accord, Bangladesch, Bangladesh Accord, Pakistan, Rana Plaza

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