Mit einer feierlichen Preisverleihung auf der Ethical Fashion Show wurde am 3. Juli die SPITZE NADEL an drei Gewinner-Aktionen verliehen. Dieses Jahr ging der Preis für Aktionen gegen die dunkle Seite der Modeindustrie an das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium, den Verein „Bis es mir vom Leibe fällt“ und die Designerin Tanja Hildebrandt. Mit insgesamt 10.000 Euro würdigt der Preis das beeindruckende Engagement der drei PreisträgerInnen.
Die SPITZE NADEL 2018 wurde in drei Kategorien verliehen: „Motivation junger Menschen”, „Vom Umdenken zum Handeln” und „Innovativste Idee”. Ausgezeichnet wurden drei öffentlichkeitswirksame Aktionen, die sich entschlossen und originell für mehr Gerechtigkeit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der globalen Textilindustrie eingesetzt haben.
In der Kategorie „Motivation junger Menschen“ wurde das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium mit der Theaterinstallation „Fashion Pressure“ ausgezeichnet. Die Schule aus Baden-Württemberg motiviert mit ihrer Theaterinszenierung, die auf kreative Art und Weise den alltäglichen Umgang von SchülerInnen mit Textilien darstellt, junge Menschen zu bewusster Mode. Damit leistet das Gymnasium einen herausragenden Beitrag zum Bewusstseinswandel junger Menschen. Einen kurzen Ausschnitt aus dem Stück haben die SchülerInnen bei der Preisverleihung präsentiert.
Das Veränderungsatelier und der Verein „Bis es mir vom Leibe fällt“ hat die SPITZE NADEL in der Kategorie „Vom Umdenken zum Handeln“ gewonnen. „Bis es mir vom Leibe fällt“ klärt mit ihren Workshops in Schulen über die Bedingungen in der Textilbranche auf, regt zum Umdenken an und zeigt vor allem kreative Alternativen zur Fast Fashion auf. Damit leistet der Verein großartigen Widerstand gegen den Kaufrausch.
Für die „Innovativste Idee“ wurde Tanja Hildebrandt mit ihrem gefakten Fast Fashion Label „momus“ mit der SPITZEN NADEL ausgezeichnet. Mit „momus“ hat sie junge, modebewusste KonsumentInnen zum Nach- und Umdenken bewegt, indem sie durch die Imitation der typischen Elemente der Fast Fashion Industrie und die anschließende Auflösung der wahren Hintergründe der Aktion das gesamte System ad absurdum geführt hat. Die Stimmigkeit und die Originalität der Idee von Anfang bis Ende hat die Jury überzeugt.
Darüber hinaus haben wir für die SPITZE NADEL 2018 viele weitere tolle Bewerbungen erhalten und sind begeistert von den originellen Aktionen und dem vielfältigen Engagement gegen die dunkle Seite der Modeindustrie. Die Arbeitsbedingungen der ArbeiterInnen, die unsere T-Shirts und Schuhe produzieren, sind miserabel: Ihr Lohn reicht nicht zum Leben, sie haben keine soziale Absicherung, sind giftigen Chemikalien ohne Schutzkleidung ausgeliefert und haben kaum Zugang zu Gewerkschaften. Das muss sich endlich ändern! Und deshalb braucht es auch in Zukunft weiterhin starkes öffentlichkeitswirksames Engagement und Aktionen für Menschenrechte bei der Arbeit!
Mehr über den Preis „Spitze Nadel – Aktionspreis gegen die Dunkle Seite der Modeindustrie: www.inkota.de/spitze-nadel