Soforthilfe jetzt soziale Absicherung und strukturelle Veraenderung fuer morgen Im Gedenken an die Opfer von Rana Plaza: Sorgfaltspflicht wahrnehmen! Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

Im Gedenken an die Opfer von Rana Plaza: Sorgfaltspflicht wahrnehmen!

Im Gedenken an die Opfer von Rana Plaza, Ali Enterprise und Tazreen fordern das INKOTA-netzwerk und die Kampagne für Saubere Kleidung die Modeunternehmen und die Politik in Deutschland auf, ihre Sorgfaltspflichten wahrzunehmen.

Am 24. April 2013 stürzte in Bangladesch das Rana-Plaza-Gebäude ein. Darin befanden sich fünf Bekleidungsfabriken. Das größte Unglück in der Geschichte der Textilindustrie forderte mehr als 1.000 Menschenleben. Über 2.000 Arbeiter*innen wurden verletzt. Damals standen die desaströsen Arbeitsbedingungen in der globalisierten Modebranche wie nie zuvor im Medienrampenlicht. Heute erleben Textil- und Schuharbeiter*innen weltweit wieder eine unvorstellbare Katastrophe. In der Corona-Gesundheits- und Wirtschaftskrise sind sie ganz besonders stark betroffen. Doch die Weltöffentlichkeit schaut kaum hin – und globale Modeunternehmen versuchen sich ihrer Verantwortung für faire Einkaufspraktiken zu entziehen.

Ein eingestürztes Gebäude lässt sich gut in Bildern darstellen. Das komplexe Drama von Gerbereiarbeitern, die ohne ihre Löhne vor Hunger und absoluter Armut stehen, ist wesentlich schlechter für schnelle und kurzlebige Nachrichtenzyklen geeignet. Doch auch sieben Jahr nach der Tragödie von Rana Plaza müssen Schuh- und Textilarbeiter*innen weltweit um ihr Überleben kämpfen.

In Indien unterstehen 1,3 Milliarden Menschen seit dem 25. März einer rigorosen Ausgangssperre. Indiens Wirtschaft läuft auf Minimalbetrieb – nur Lebensmittel- und Pharmabetriebe dürfen weiterarbeiten. Ein Großteil der informell Beschäftigten, Tagelöhner*innen oder Heimarbeiterinnen, sind damit konfrontiert, dass sie seit Wochen keinen Lohn erhalten haben. Hier sprechen wir von den Ärmsten der Armen, die auch zu regulären Zeiten von ihren schmalen Einkommen keine Rücklagen bilden konnten. Offiziell angestellten Fabrikarbeiter*innen geht es kaum anderes, denn das Einkommen lag weit unter dem Existenzlohn. Sie haben keine Ersparnisse. Wenn ihnen die Fabrikbesitzer*innen dann die von der Regierung angemahnte Lohnfortzahlung verweigern, stehen sie vor dem nichts. Die Regierung unterstützt Arbeiter*innen mit einer Soforthilfe, doch viele Menschen haben keinen Zugang zu diesen Systemen. Karitative Hilfe ist für viele der Strohhalm in der Not.

Die Clean Clothes Campaign, das Bündnis für nachhaltige Textilien und die Fair Wear Foundation berichten tagesaktuell und länderspezifisch über die Kämpfe der Menschen in der Schuh- und Textilindustrie und die Entwicklungen in der Krise.

INKOTA und Aktivist*innen der Kampagne für Saubere Kleidung fordern im Gedenken an die Opfer von Rana Plaza, Ali Enterprise und Tazreen die Modeunternehmen und die Politik in Deutschland auf, ihre Sorgfaltspflichten wahrzunehmen – hergestellte Produkte zu bezahlen, faire Geschäftsbeziehungen und Einkaufspraktiken besonders angesichts der Krise umzusetzen und Nothilfe zu leisten!
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Einige Unternehmen wie adidas, H&M, Inditex (Zara), Nike und UNIQLO haben unterdessen zugesagt, die vollen vereinbarten Preise für bereits fertig produzierte oder in Produktion befindliche Waren zu zahlen. Andere Unternehmen wie C&A, Next oder Primark verweigern eine solche Zusage.

Wir rufen alle Schuh- und Textilunternehmen auf in der Corona-Krise, der unternehmerischen Verantwortung für die Wahrung der Menschenrechte nachzukommen, die Geschäftspartner in den Lieferketten zu unterstützen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Zulieferern zu stärken.

Von der Bundesregierung erwarten wir neben der Nothilfe, die Krise zu strukturellen Veränderungen zu nutzen. Sie muss soziale Absicherungssysteme etablieren. – etablieren von sozialen Absicherungssystemen. Besonders in der EU-Ratspräsidentschaft sollte ein wirksames Lieferkettengesetz vorangebracht werden – damit Sorgfaltspflicht und Menschenrechte in und nach Krisenzeiten nicht freiwillige Kür sind und die Menschen nicht der Ausweglosigkeit überlassen bleiben.

Rana Plaza Never Again! Rana Plaza Nie Wieder!

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