Jeder von uns kauft Schuhe oder andere Produkte aus Leder. Wie und wo sie produziert wurden, wissen wir Kund*innen in den meisten Fällen nicht.
Bangladesch gehört neben Indien und Pakistan zu den Ländern, die Leder, Lederschuhe und andere Lederwaren für den Weltmarkt herstellen. Menschen in der Lederindustrie arbeiten hier unter schwerwiegenden arbeits- und menschenrechtlichen Risiken. In diesem Video beschreiben Arbeiter*innen ihren Arbeitsalltag, der mit Löhnen unterhalb des Existenzminimums, hohen Gesundheitsrisiken durch zumeist fehlende Schutzkleidung, Arbeiten unter schweren körperlichen Bedingungen, erzwungenen Überstunden und der Verletzung von Umweltschutzstandards verbunden ist. Ihre Lebensverhältnisse sind prekär.
Noch umfassender legt eine neue 24-seitige Studie von INKOTA und der Bangladesh Labour Foundation (BLF) aus Bangladesch mit Befragungen von 120 Arbeiter*innen erschreckende Zustände offen, die sich in Folge der Covid-Pandemie und der Verlagerung der Gerberei Industrie noch verschärft haben. Im März 2022 musste das Umweltministerium aufgrund der massiven Verschmutzung des Dhaleshwari-Flusses die Schließung von sieben Gerbereien anordnen. Mit dem Ziel, internationale Umweltstandards zu erfüllen hatte die Regierung die Industrie von Hazaribagh in das Gerberei-Zentrum nach Savar in Dhaka verlagert. Dazu wurden den Arbeiter*innen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen versprochen. Doch die Kläranlagen funktionieren nicht und auch in Savar werden die Verschmutzung und die Gefahren immer stärker.
Mit der Kampagne #FragNach fordert das INKOTA-netzwerk daher von deutschen Schuhunternehmen, dass sie ihre Lieferketten transparent und rückverfolgbar offenlegen und Verantwortung übernehmen. Unterstütze unsere Forderungen und schreibe Tamaris/Wortmann, als einem der bekanntesten Schuhunternehmen Deutschlands, jetzt eine E-Mail: www.inkota.de/FragNach.
Video: Einblicke in die Lederindustrie Bangladeschs
Erstellt mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und durch Brot für die Welt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein INKOTA-netzwerk verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Zuwendungsgeber wider.
Beitragsbild: ©Inkota