Rana Plaza-Fonds braucht weiterhin substantielle Zahlungen

Am 24. April 2014 wird sich das schwerste Unglück in der Textilindustrie zum ersten Mal jähren: das Unglück von Rana Plaza in Bangladesch, bei dem über 1130 Menschen starben und über 1500 teilweise schwerst verletzt wurden. Ab heute können sich die Opfer für den Entschädigungsprozess registrieren lassen, am Jahrestag selbst werden die Familien eine erste Vorauszahlung von 50.000 BTK (ca. 465 Euro) erhalten.

Der von der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) koordinierte Entschädigungsfonds für die Opfer der Rana Plaza Katastrophe ist jedoch auch einen Monat vor dem Jahrestag nur unzureichend gefüllt. Noch immer fehlen mehr als 30 Mio. von 40 Mio. USD. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert insbesondere die verantwortlichen deutschen Firmen auf, endlich substantielle Zahlungen zu leisten.

KiK gibt an, in den Fonds eingezahlt zu haben – es fehlt aber die offizielle Bestätigung der ILO. Auch ist die überwiesene Summe des Discounters unbekannt. Alle anderen deutschen Unternehmen (Adler Modemärkte, NKD, Kids for Fashion und Güldenpfennig) weigern sich zu zahlen. Das gilt auch für die auf dem deutschen Markt präsente Firmen wie Benetton.

„Während Adler seinen Gewinn im Jahr 2013 auf 18,6 Millionen Euro um 84 Prozent gegenüber 2012 erhöhen konnte, konnte sich das Unternehmen bisher nicht dazu durchringen, in den Entschädigungsfonds einzuzahlen. Das ist ein Skandal,“ so Gisela Burckhardt von der Kampagne für Saubere Kleidung.

„Wenn Firmen wie Adler Modemärkte, Kik oder Benetton nicht bald substantielle Beträge in den Fonds einzahlen, sind die Entschädigungen der Verletzten und Hinterbliebenen gefährdet. Sie oder ihre Angehörigen nähten für einen Hungerlohn für den Profit dieser Firmen und stehen nun vor dem Nichts,“ so Frauke Banse von der Kampagne für Saubere Kleidung.
Zur Website des Entschädigungsfonds: www.ranaplaza-arrangement.org

Kontakt:

Gisela Burckhardt,
FEMNET
gisela.burckhardt@femnet-ev.de
Tel.: 0152 01774080

Bangladesch, Eilaktion, Pressemitteilung, Rana Plaza

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