Auf der Vorderseite des Bierdeckels ist ein Fuball zu sehen, der dem adidas Ball für die EURO 2024 ähnelt.

Bei diesem Spiel gewinnt leider nur adidas

Bist Du in der Hoffnung auf ein Gewinnspiel über einen Bierdeckel hierher gekommen?

Dann fühlst Du Dich nun wahrscheinlich genauso hinters Licht geführt wie die Arbeiter*innen der Fabrik Hulu Garments, die Kleidung für adidas produzierten: In der Corona-Pandemie ließ man sie mit einem Fingerabdruck ein Dokument signieren, mit dem sie Entschädigungen erhalten sollten – es war aber ihre Kündigung. Verarscht.

Während adidas nach außen sehr viel Wert auf Fairness und Gerechtigkeit zu legen scheint, finden sich in seinen Lieferketten systematisch Lohndiebstähle und Arbeitsrechtverletzungen. Deshalb:

Fordere den EM-Sponsor adidas hier auf, die Näher*innen seiner Produkte zu entschädigen –  nicht nur in diesem Fall!

adidas: Hintergrund zu Hulu Garment

  • Anfang März 2020: Die Covid-19-Pandemie zeigt ihre ersten Auswirkungen auf die globalen Lieferketten. Der adidas-Zulieferer Hulu Garment in Phnom Penh (Kambodscha) schickt seine gesamte Belegschaft von 1.020 Mitarbeiter*innen in den Lockdown.

  • 22. April 2020: Das Ende des Lockdowns nähert sich. Die Unternehmensleitung ruft alle Beschäftigten zusammen und teilte ihnen mit, dass die Fabrik aufgrund der Pandemie keine Aufträge habe und die Beschäftigten möglicherweise entlassen müssten.

    Die Unternehmensleitung forderte die Arbeiter*innen auf, ein Dokument mit ihrem Daumenabdruck zu unterschreiben. Ihnen wird gesagt, dass sie nur so ihre Kompensation für die Zeit des Lockdowns erhalten würden: „Sie müssen unterschreiben, sonst können wir Ihr Ihnen das Geld nicht geben“.

    Hunderte von Hulu Garment-Beschäftigten unterschreiben mit ihrem Daumenabdruck, ohne zu wissen, dass unter der Lohnabrechnung eine Zeile hingefügt worden war. Die besagte, dass sie kündigten.

  • 23. April 2020: Den Arbeiter*innen wird klar, dass ihr Arbeitgeber sie betrogen hat. Denn mit ihrer Kündigung hatten sie den Anspruch auf Abfindung verloren. Sie fordern ihre Wiedereinstellung und setzen ihre Demonstrationen die ganze Woche über fort.

  • Juni 2024: Noch immer kämpfen die Arbeiter*innen um die ihnen zustehenden Löhne und Abfindungen.

Hintergrund:

Der Adidas-Zulieferer Hulu Garment in Phnom Penh, Kambodscha, schickte Anfang März 2020 seine gesamte Belegschaft von 1.020 Mitarbeitern in den Lockdown, als die Covid-19-Pandemie ihre ersten Auswirkungen auf die globalen Lieferketten zeigte.

Als sich das Ende des Lockdowns näherte, rief die Unternehmensleitung die Beschäftigten zusammen und teilte ihnen am 22. April mit, dass die Fabrik aufgrund der Pandemie keine Aufträge habe und die Beschäftigten möglicherweise entlassen müsse. Die Unternehmensleitung forderte die Arbeitnehmer außerdem auf, ein Dokument mit ihrem Daumenabdruck zu unterschreiben, um ihr Entgelt für die Aussetzung zu erhalten, mit der Begründung: „Sie müssen unterschreiben, sonst können wir Ihr Geld nicht überweisen“. Hunderte von Hulu Garment-Beschäftigten unterschrieben das Dokument an diesem Tag, ohne zu wissen, dass sich unter ihrer Lohnabrechnung eine Zeile befand, die besagte, dass sie kündigten. Am nächsten Tag wurde den Arbeitnehmern klar, dass ihr Arbeitgeber sie hinters Licht geführt hatte, indem er sie zur Unterzeichnung von Kündigungsschreiben verleitete, um die Zahlung von Abfindungen zu vermeiden, und die Arbeitnehmer protestierten, um ihre Wiedereinstellung zu fordern, und setzten ihre Kundgebung die ganze Woche über fort.

Vier Jahre später fordern 500 Beschäftigte weiterhin die Zahlung der Abfindung von über 1 Million US-Dollar, die ihnen im Falle einer Entlassung gesetzlich zustehen würde.

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