Viele ahnen, dass es hinter den Kulissen der FIFA Fußball WM nicht immer ganz fair zu geht. Wir haben zwar keine Beweise für Bestechungen von Funktionären, aber Rundreisegäste der Christlichen Initiative Romero konnten von eindeutigen Verstößen beim Bau der Stadien und der Produktion von Sportartikeln berichten.
Grade die menschenunwürdigen Löhne haben gravierende Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Familien nicht nur in Indonesien (Foto), sondern auch in Mittelamerika und Brasilien.
Dass die Arbeitsbedingungen und Löhne auch in den Zulieferfabriken von renommierten Sportmarken wie Adidas und Puma zum Teil skandalös sind, hat Arbeitsrechtsaktivistin Estela Ramirez aus El Salvador am eigenen Leib erlebt. Die Christliche Initiative Romero hatte die ehemalige Näherin im Mai 2014 zu einer Rundreise eingeladen, bei der sie u.a. auf der Aktionärsversammlung von Adidas in Fürth über Hungerlöhne und Gewerkschaftsverfolgung berichtete.
Selbst hartgesottene SatirikerInnen von „Der Anstalt“ im ZDF waren so betroffen, dass sie das Schicksal der Näherinnen in ihrer Sendung vom 27. Mai 2014 (ab 41. Minute) aufgegriffen haben: ZDF Mediathek
Im Juni 2014 informierte der brasilianische Gewerkschafter Gustavo García über Arbeitsbedingungen rund um die WM. Dort hatten die Gewerkschaftsverbände schon im Vorfeld mit der von der Arbeiterpartei PT gestellten Regierung verschiedene Komitees gegründet. Trotzdem waren schon während des Aufbaus der Stadien mehrere Streiks nötig, um Forderungen der Bauarbeiter/innen u.a. nach Verpflegung, medizinischer Versorgung und höheren Löhnen durchzusetzen.
Außerdem war eine Forderung der Gewerkschaften, dass zumindest ein Teil der Fan-Artikel zur WM in Brasilien produziert werden sollte. Leider entstanden in diesem Zusammenhang eine ganze Reihe von prekären Arbeitsverhältnissen. In der Produktion von Kappen u.a. für adidas waren viele Familien in Heimarbeit beschäftigt, d.h. dass wahrscheinlich Kinderarbeit eine große Rolle spielte.
Gustavo García und seine Gewerkschaft UGT engagieren sich u.a. mit der Clean Clothes Campaign im internationalen Bündnis Play Fair damit auch die Arbeiter/innen und ihre Familien bei der kommenden Olympiade 2016 in Brasilien gewinnen.
Brot für die Welt veröffentlicht auf seiner Seite zur Fußball WM in Brasilien u.a. Informationen der Organisation gegen Kinderprostitution ECPAT über die Gefahren, die für Kinder auch durch miserable Löhne entstehen.
Adidas setzt laut Firmencheck trotz konstanter Gewinne immer noch nicht den Existenzlohn um. Hier die Protestmail der Christlichen Initiative Romero direkt an Adidas!
Die KollegInnen von Labour behind the Label aus GB nehmen Adidas zusätzlich mit einer internationalen Petition und per Twitter aufs Korn!