Hungerstreik als Protest für Corona-bedingte Entlassungen in Bangladesch
Im Zuge der Corona Krise offenbaren sich die prekären Arbeitsverhältnisse in der Bekleidungsindustrie. Entlassungen und Lohnausfälle setzen sich fort: weitere 3000 Textilarbeiter*innen wurden von jetzt auf gleich entlassen. Sie reagieren mit Protest und einem symbolischen Hungerstreik.
Es mehren sich die Berichte von Entlassungen von Textilarbeiter*innen in Bangladesch. Laut unserer Partnerorganisation, der Gewerkschaft NGWF, wurden kürzlich erneut Textilarbeiter*innen entlassen: 3000 Arbeiter*innen der Windy Group.
Die Windy Group ist auch ein Zulieferer für die Modeunternehmen H&M und ZARA. Die Entlassungen beziehen sich auf drei von acht Fabriken der Windy Group, darunter Saybolt Tex Ltd., Windy Wet & Dry Porcess Ltd. und Tanaz Fashions Ltd. Die entlassenen Arbeiter*innen erhielten nicht einmal den Lohn für die bereits geleistete Arbeit.
Es zeigen sich klare Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht. Insbesondere wird laut NGWF gegen Arbeiter*innen vorgegangen, die sich in den Fabriken für Arbeitsrechte engagieren und organisieren. Bei dem Versuch Betriebsgewerkschaften zu bilden, wurden gezielt ebendiese Arbeiter*innen entlassen.
In einer Presseerklärung fordern NGWF (National Garment Workers Federation), Bangladesh Revolutionary Garment Workers Federation (BRGWF) und Akota Garment Workers Federation (AGWF) die Wiedereinstellung der entlassenen 3000 Textilarbeiter*innen und den Stopp der Zerschlagung von Gewerkschaften. Im Sinne dieser Forderungen kam es zu einem symbolischen Hungerstreik vor dem nationalen Presseclub in Dhaka, Bangladesch.