Eine Nähmaschine, ihre Arbeitsbekleidung, ein von eigener Hand genähtes Hemd und eine Leuchtreklame der Fabrik Orljava sind seit kurzem Teil der Sammlung des Museums of Broken Relationships in Zagreb. Im Rahmen des internationalen „Living Wage Forums“ der Clean Clothes Campaign haben die ehemaligen Arbeiter*innen der Fabrik im kroatischen Požega ihre zerrüttete Beziehung zur deutschen Qualitätsmarke OLYMP öffentlich sichtbar gemacht. Über 50 Jahre lang hatten sie Business-Hemden für OLYMP genäht. Seit dem Konkurs ihrer Fabrik 2021 warten sie auf 450.000 € Abfindungszahlungen.
Die Gruppe Frauen, die gleichzeitig auch Vertreter*innen der Arbeiter*innen und Mitglieder der Gewerkschaft Novi Sindikat sind, übergaben im Beisein zahlreicher Gewerkschaften und internationaler Organisationen die Gegenstände, die ihre gebrochenen Arbeitsrechte und ihre zerrüttete Beziehung zur OLYMP symbolisieren. Mit dieser besonderen Aktion machen die Arbeiter*innen nicht nur ein großes Publikum auf ihren Fall aufmerksam, sondern fordern Besucher*innen auf, ihre Solidarität zu zeigen und sie und die Kampagne #PayYourWorkers zu unterstützen!





Hintergrund
Die Arbeiter*innen der kroatischen Fabrik Orljava hatten über 50 Jahre lang Business-Hemden für Olymp hergestellt. Als Covid-19 ausbrach, begann Olymp die Aufträge drastisch zu kürzen und zwang die Fabrik, einige ihrer 300 Beschäftigten zu entlassen. Im April 2021 stellte Olymp – der größte Abnehmer, auf den 80 % der Produktion entfielen – seine Aufträge ganz ein. Orljava ging in Konkurs und entließ die verbleibenden 172 Beschäftigten. Mehr dazu gibt es hier.
Die Arbeiter*innen, Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen machen mit der Aktion im Rahmen der #PayYourWorkers-Kampagne auf die katastrophalen Misstände von Millionen Textilarbeiter*innen weltweit aufmerksam, welche den Preis für die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19 Pandemie zahlen. Mehr dazu unter www.saubere-kleidung.de/payyourworkers
Beitragsbilder: Novi Sindikat und Vivien Tauchmann/CCC Germany