Am 18. August wurde adidas 73 Jahre alt. Und trotzdem hat das Unternehmen immernoch nicht gelernt, Verantwortung für die Arbeiter*innen zu übernehmen, die überhaupt erst seinen Reichtum und Ruhm ermöglichen.
Kanada, USA, Bangladesch, Pakistan, Indien, Nepal, Deutschland, Indonesien, Türkei … Am 18.08.2022 gingen Arbeiter*innen, Gewerkschaften und Aktivist*innen weltweit auf die Straße, demonstrierten vor Fabriken und übergaben Briefe in adidas-Geschäften und -Büros. Damit erinnerten wir das Unternehmen an einige “Wünsche” der Arbeiter*innen in den Produktionsstätten weltweit und forderten:
Zahl den Arbeiter*innen, die deine Kleidung herstellen, für die Dauer der Pandemie den vollen Lohn!
Trag zu einem Abfindungsgarantiefonds bei, um sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer*innen in Deiner Lieferkette nie wieder mittellos dastehen, wenn ihre Fabrik in Konkurs geht oder es zu Massenentlassungen kommt!
Schütz das Recht der Beschäftigten, sich zu organisieren und Tarifverhandlungen zu führen!
Adidas trägt die Verantwortung, die Menschenrechte der Arbeiter*innen in seiner gesamten Lieferkette zu schützen. Doch stattdessen fällt das Unternehmen kontinuierlich durch Fälle von Lohndiebstahl in seiner Lieferkette auf.
Weltweite „Glückwünsche“ zu Adidas‘ Geburtstag
Adidas – das Beispiel Kambodscha
Erst kürzlich streikten 5600 Arbeiter*innen bei einem Adidas-Zulieferer wegen nicht gezahlter Löhne, während Gewerkschaftsführer*innen verhaftet wurden. 2020 betrog ein anderer Adidas-Zulieferer in Kambodscha 1020 Beschäftigte um ihre gesetzlich zustehenden Abfindungen, indem er sie dazu zwang, selbst zu kündigen. Und immernoch werden Arbeiter*innen in acht Adidas-Zulieferbetrieben 11,7 Millionen US-Dollar geschuldet.
Das sind nur die jüngsten Fälle von Lohndiebstahl in der Lieferkette von Adidas. Und sie beschränken sich nicht nur auf Kambodscha: Das Problem ist systemisch. Und es braucht dringend eine Lösung!
Beitragsbild: ©Clean Clothes Campaign