202208 adidas Deutschland 1 von adidas bis zalando – unser Jahresrückblick 2022 Kampagne für Saubere Kleidung | Clean Clothes Campaign Germany

von adidas bis zalando – unser Jahresrückblick 2022

2022 haben wir …

  • … die menschenrechtsverachtenden Praktiken von Unternehmen ans Licht gebracht.

  • … Lieferketten und Zulieferbetriebe unter die Lupe genommen

     

  • … uns an internationalen Kampagnen für die Einhaltung von Arbeitsrechten weltweit beteiligt.

     

Wir standen an der Seite von Näher*innen in Kroatien und Witwen in Pakistan. Wir protestierten gegen Gesetze der ukrainischen Regierung, die unter dem Deckmantel des Kriegsrechts Vereinigungsfreiheit und Arbeitnehmerrechte untergraben. Und wir setzten mit eurer Hilfe deutsche Politiker*innen unter Druck, sich endlich für starke und verbindliche Regeln in den Lieferketten einzusetzen.

Es bleibt viel zu tun. Denn noch immer schuften Millionen Näher*innen – die meisten davon Frauen – unter menschenunwürdigen Bedingungen und zu Hungerlöhnen für unsere Pullover, Hosen, Hemden und Kleider. Und doch zeigt sich immer wieder, wie gemeinsamer Druck und weltweite Solidarität die Bedingungen ändern können. Ein paar Beispiele aus diesem Jahr:

  1. Pakistan: Der International Accord wird auf Pakistan ausgeweitet.
  2. Indien: H&M unterzeichnete eine rechtsverbindliche Vereinbarung, um sexuelle Belästigung und Gewalt bei einem seiner größten Zulieferer zu beenden.
  3. Thailand: Im Mai verkündete Victoria‘s Secret, 8,3 Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen. Damit konnten über 1000 ehemalige Arbeiter*innen eines thailändischen Zulieferbetriebs die ihnen zustehenden Abfindungen erhalten. Sie waren im März 2021 während der Corona-Pandemie fristlos entlassen worden.
  4. Rumänien: Nach zwei Jahren hat Angelica Rădulescu (früher: Manole) den Prozess gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber Tanex gewonnen. Tanex, eine Textilfabrik in Bucuresti, hatte Angelica und ihren Kolleg*innen während der Corona-Pandemie einen Lohn unterhalb des Mindestlohns gezahlt. Angelica ging damit an die Öffentlichkeit – und verlor ihren Arbeitsplatz. Aber sie ließ sich nicht einschüchtern. Dank ihres mutigen Einsatzes und internationalem Druck durch das Netzwerk der CCC auf die Kund*innen von Tanex – darunter Massimo Dutti und Joop – erhielten Angelicas ehemaligen Kolleg*innen Lohnnachzahlungen. Nun gab ihr auch das Gericht recht: Die Kündigung war rechtswidrig. Tanex muss Entschädigung zahlen.
  5. Kroatien: 300 Arbeiter*innen arbeiteten vor der Corona-Pandemie in der Orljava-Fabrik in Požega. Im April 2021 musste sie schließen. Auch, weil Hauptabnehmer OLYMP abrupt seine Bestellungen eingestellt hatte. Über 50 Jahre lang hatte das deutsche Qualitätsunternehmen in Orljava produzieren lassen. Die Arbeiter*innen verloren ihre Jobs – und warten seitdem auf die ihnen vertraglich zustehenden Abfindungen. Im November versprach die Regierung der Republik Kroatien, Eigentümerin der Fabrik Orljava, bis Ende Januar eine Lösung zu finden. Mehr erfahren über Orljava

Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr gemeinsam mit euch weiterzumachen, Missstände anzuprangern – und zu verändern!

Macht mit!

  • Sprecht über das Unrecht.
  • Beteiligt euch an Aktionen.
  • Unterstützt unsere Arbeit mit einer Spende.

Vielen Dank dafür!

#PayYourWorkers, Indien, Kroatien, Lieferkettengesetz, Pakistan, Rumänien, Thailand, transparente Lieferketten

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