Die Hungerlöhne in der Bekleidungsindustrie sind oft in der Tiefe komplexer und geheimnisvoller Lieferketten verborgen. Der Mangel an Transparenz in der Bekleidungsindustrie hat es den Unternehmen lange Zeit leicht gemacht, sich ihrer Verantwortung zu entziehen.
Dem wirken wir ab jetzt entgegen: Die Webseite Fashion Checker geht heute online und deckt Details über Lieferketten der größten Modemarken der Welt auf, darunter Zalando, H&M, Primark, adidas und Hugo Boss. Das neue Online-Tool der Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign) verrät, wo und wie deine Kleidung hergestellt wurde.
Dazu wurden beide Enden der Lieferkette befragt: hunderte Beschäftigte ebenso wie 108 Modehändler – erstmals in so flächendeckendem Ausmaß. Ergebnis: 93% der befragten Modehäuser zahlen ihren Lieferanten keinen Lohn, der für die Arbeiter*innen zum Leben reicht. 63% informieren gar nicht oder nur rudimentär über ihre Lieferketten.
Wir fordern: Dass bis 31. Dezember 2022 existenzsichernde Löhne[1] für alle Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie zu zahlen sind, ist ebenso naheliegend wie überfällig.
Finde mit FASHION CHECKER heraus, wie fair deine Lieblingsmarke zahlt…
[1] Ein existenzsichernder Lohn, der von den Vereinten Nationen als Menschenrecht angesehen wird, ist ein Lohn, der ausreicht, um einer arbeitenden Person und ihrer Familie eine menschenwürdige Existenz zu sichern
Beitragsbild: Näherin in der Ukraine, Photo: Yevgenia Belorusets